How to Decolonise Storytelling
Gemeinsam wollen wir herausfinden, wie wir die Narrative durchbrechen, die unsere Berichterstattung dominieren und wie wir diese diversifizieren können. Gemeinsam mit der tunesischen Aktivistin und Diplomatin Aya Chebbi, die diesen Tag mitkuratiert, und internationalen Expert*innen wollen wir Antworten auf Fragen finden, wie etwa: Wie werden wir (post)-koloniale Stereotypen los? Und wie können wir uns von misogynen Narrativen befreien?
Ort: Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, 10115 Berlin
Zeit: 18. Oktober, 11.00 - 17:30 Uhr
*Um an diesem Konferenztag teilnehmen zu können, benötigen Sie einen der Forum-Pässe. Der Besitz eines Forum-Passes berechtigt zur Teilnahme an allen Konferenztagen & Workshops. Für die Teilnahme an den Workshops bitten wir um eine Registrierung. Diese ist auf der Seite der jeweiligen Workshops möglich.
Programm 18. Oktober 2022
Zanele Mthembu, Brown Panther Films
In dieser Diskussionsrunde wollen wir erörtern, wie Geschichten den gesellschaftlichen Diskurs vorantreiben können. Welche Perspektiven sind nötig, um den Status quo zu verändern? Wer kann die Geschichte erzählen und wie können wir Geschichten nutzen, um als Gesellschaft zu heilen? Wie können wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen, um eine Brücke zwischen verschiedenen Parteien zu schlagen und ein Gespräch zu beginnen. Unser Ziel ist es, über neue Ansätze für Erzählungen aus dekolonisierten Perspektiven nachzudenken und die Zukunft des Geschichtenerzählens in einem postkolonialen Kontext zu diskutieren.
Podiumssprecher*innen:
- Annina van Neel (Beraterin für Umwelt und kulturelles Erbe)
- Lars Kraume (Regisseur, Produzent und Drehbuchautor)
- Emma Inamutila Theofelus (Stellvertretende Ministerin für Informations- & Kommunikationstechnologie Technologie der Republik Namibia)
- Peggy King Jorde (Aktivistin und Beraterin für kulturelle Projekte )
Bei Kaffee und Getränken können Sie die Gelegenheit zum Networking nutzen.
Die abgelegene Insel St. Helena ist vor allem dafür bekannt, dass Napoleon dort seine letzten Jahre im Exil verbrachte und schließlich begraben wurde. Sein Grab ist wunderschön gepflegt und dient als die größte Touristenattraktion der Insel. Um den Tourismus zu fördern, beschließt die Insel, ihren ersten kommerziellen Flughafen zu bauen. Annina van Neel kommt aus Namibia, um bei den Bauarbeiten zu helfen, und ist dabei, als die Überreste Tausender "befreiter Sklaven" entdeckt werden. Da ihr der Umgang mit den sterblichen Überresten immer unangenehmer wird, setzt sich Nina unermüdlich dafür ein, ihr Vermächtnis zu ehren und sie in die Geschichte der Insel zu integrieren - schließlich ist ihr Schicksal mit dem Napoleons verwoben.
Dieser bestechende Dokumentarfilm wirft ein nachdenkliches Licht auf den Widerspruch zwischen den Personen, denen wir Bedeutung beimessen, und dem Erbe der Kolonialherrschaft auf einer Insel, die noch immer von Großbritannien aus regiert wird. Die Geschichte ist nicht nur eine lokale Geschichte, sondern strahlt nach außen und verbindet sie mit den globalen Folgen des transatlantischen Sklavenhandels. Der Film feiert persönliche Siege und beklagt kollektive Rückschläge auf Ninas Reise zur Schaffung eines respektvollen Friedhofs. Ihre anfänglich einsame Suche führt zu unerwarteten Verbindungen, während sie langsam ein Gefühl der Zugehörigkeit und ein Ziel findet.
Sprecher*innen:
- Annina van Neel (Beraterin für Umwelt und kulturelles Erbe)
- Peggy King Jorde (Beraterin für Umwelt und kulturelles Erbe)
- Dominic de Vere (Regisseur)
- Vivian Schröder (Human Rights Film Festival Berlin)
Wenn wir gemeinsam eine Welt erschaffen könnten, wie würde diese aussehen? Was würden wir voneinander lernen? Wie würden wir uns verbinden? Die Antworten auf diese Fragen müssen wir selbst in der Welt entdecken und erschaffen. Akesi und der Kongo-Fluss ist eine dreiteilige, animierte Doku-Fiction-Serie, die die Abenteuer von Akesi, einem 8-jährigen kongolesischen Jungen, der mit dem Verlust seines Bruders zu kämpfen hat, nachzeichnet. Mit einer Mischung aus Animation und Greenscreen kann man die Kinder durch das Kongobecken, über den Kongofluss und durch Zeitzonen und Epochen transportieren, um ihnen die Kultur des Landes näher zu bringen, unabhängig davon, wo sich die Zuschauer*innen befinden.
Sprecherinnen:
- Eva Vonk (Creative Director, Tales of Us)
- Curt Fortin (Director, Tales of Us)
- Vivian Schröder (Human Rights Film Festival Berlin)
Intro: Annie Slemrod (The New Humanitarian)
Podiumssprecher*innen:
- Bernadette Vivuya (Filmemacherin und Journalistin, Yole!Africa)
- Clive Patterson (Regisseur)
- Raki Ap (Free West Papua Campaign)
- Annie Slemrod (The New Humanitarian)
- Anna Ramskogler-Witt (Human Rights Film Festival Berlin)
Bei Kaffee und Getränken können Sie die Gelegenheit zum Networking nutzen.
Wie können wir unterrepräsentierten Stimmen Gehör verschaffen - was muss sich ändern? Wir sind so sehr an eine bestimmte Art von Erzählung gewöhnt, die sich langsam ändert, da sich das Bewusstsein für das Thema ändert, aber was ist nötig, um diesen Prozess zu beschleunigen? Wie können wir Vielfalt und Gleichberechtigung erreichen? Was bedeutet intersektionaler Feminismus und warum ist er wichtig?
Podiumssprecher*innen:
- Aya Chebbi (Nala Feminist Collective)
- Zanele Mthembu (Brown Panther Films)
- Rosebell Kagumire (Bloggerin und Aktivistin)
- Renzo Martens (Regisseur)
Sprecher: Manuwi C Tokai (Künstler und Sänger)
Der Forumstag ist hiermit abgeschlossen. Sie können die Zeit als Pause und zum Networking nutzen.
Anschließend laden wir Sie herzlich zur Teilahme an unserem Public Talk mit dem Thema "Der genaue Blick im Krieg – Aus der Ukraine berichten" ein. (Der Public Talk wird in deutscher Sprache und in den gleichen Räumlichkeiten stattfinden.)
Die Debatte mit Natascha Freundel, Moritz Gathmann und Kristof Gerega.
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst, heißt es oft. Putins Krieg gegen die Ukraine ist ein besonderes Beispiel massiver und wirksamer Lügenpropaganda. Um die Ereignisse besser zu verstehen, sind wir auf genaue Reportagen angewiesen. Doch wie frei ist Berichterstattung im Krieg? Wie sehr bestimmt der Krieg deren Fokus und Sprache? Der Dokumentarfilmer Kristof Gerega wollte den politischen Aufbruch einer neuen Generation in der Ukraine nach dem Euromaidan 2014 festhalten – sein Filmtitel "Beyond Revolution - Fighting for Democracy" (Dt: „Generation Euromaidan - Sehnsucht nach Demokratie“) hat seit Kriegsbeginn auch eine wortwörtliche Bedeutung. Wie geht der innenpolitische Kampf gegen Korruption heute weiter, im Verteidigungskampf gegen Russland? Moritz Gathmann berichtet als Chefreporter von „Cicero“ seit dem Februar 2022 immer wieder aus der Ukraine. Wie kämpft man für die Wahrheit in diesem Krieg?