LECTURE WITH JAN GRARUP
5. Oktober, 16.00 - 18.00 Uhr
Jan Grarup ist dänischer Fotojournalist, bildender Künstler, Referent und Vater von vier Kindern.
Wenn weltweit humanitären Krisen, bewaffneten Konflikten, Bürgerkriege oder Hungersnöte geschehen, gehört Jan Grarup zu denjenigen, die unsere Wahrnehmung von diesen humanitären Katastrophen prägen und uns vermitteln, was es für die Menschen vor Ort bedeutet.
Im Laufe seiner fünfundzwanzigjährigen Karriere hat Grarup viele der für die jüngere Geschichte prägenden Menschenrechts- und Konfliktthemen fotografiert. Grarups Arbeit reflektiert seinen Glauben an die Rolle des Fotojournalismus als Instrument des Zeugnisses und der Erinnerung, um Veränderungen anzustoßen, und an die Notwendigkeit, die Geschichten von Menschen zu erzählen, die machtlos gemacht werden, ihre eigenen zu erzählen.
Seine Bilder der Völkermorde in Ruanda und Darfur sind unumstößliche Beweise für unvorstellbare menschliche Brutalität, in der Hoffnung, dass solche Ereignisse nie wieder geschehen oder zugelassen werden. Sein Werk "The Boys from Ramallah" und "The Boys from Hebron" behandelt beide Seiten der Intifada, die durch das Aufwachsen von Kindern inmitten der Gewalt zum Ausdruck kommt. Das Werk von Grarup führt den Betrachter an die Grenzen menschlicher Verzweiflung, Würde, Leid und Hoffnung. Seine Bilder sind für uns alle von Bedeutung, denn sie dokumentieren Zeitgeschichte, und dokumentieren Unrecht, das viele gerne vergessen würden.
FOTOGRAPHER OF WAR
Ein intimes Porträt des weltbekannten Fotografen Jan Grarup: Als Kriegsfotograf riskiert er immer wieder sein Leben, während zu Hause in Kopenhagen seine vier Kindern warten. Doch plötzlich ist er alleinerziehend und muss sein Lebenskonzept überdenken. PHOTOGRAPHER OF WAR gibt Einblicke in die Arbeitsrealität eines Kriegsfotografen, zeichnet aber auch das psychologisches Porträt eines Mannes, der 25 Jahre lang die Schrecken des Krieges dokumentiert hat und sich plötzlich einem neuen, inneren Kampf stellen muss.
Grarup wurde mit vielen der angesehensten Auszeichnungen der Fotografiebranche und von Menschenrechtsorganisationen ausgezeichnet. Unter den Auszeichnungen befinden sich acht World Press Photo Awards sowie Ehreungen von UNICEF, W. Eugene Smith Foundation for Humanistic Photography, Oskar Barnack Award, POYi und NPPA. Im Jahr 2005 wurde er für seine Berichterstattung über die Darfur-Krise mit einem Visa d'Or auf dem Fotofestival Visa Pour l'Image in Frankreich ausgezeichnet.
Der Vortrag wird mit einem Gespräch zwichen Jan Grarup und dem deutschen Fotografen Bert Loewenherz eröffnet. Anschließend an den Vortrag findet ein Interview sowie ein Q&A moderiert von Bert Loewenherz statt.
Location:
HRFFB Festival Centre @ BUFA, Oberlandstraße 26-35, 12099 Berlin
