Berlin, 15. April 2021. In einem offenen Brief an die belarussischen Behörden fordert das Human Right Film Festivals Berlin gemeinsam mit anderen Filmfestivals die Freilassung von Tatsiana Hatsura-Yavorska und allen anderen friedlichen Menschenrechtsaktivisten, die am 5. April 2021 in Minsk verhaftet wurden. Tatsiana Hatsura-Yavorska ist die Direktorin des Internationalen Filmfestivals WATCH DOCS Belarus.
„Die Verhaftung von unserer Kollegin Tatsiana Hatsura-Yavorska bestürzt mich zutiefst. Sie reiht sich ein in eine lange Liste politisch motivierter Festnahmen von Aktivist*innen, die das Ziel verfolgen, jegliche kritische Stimme in Belarus zum Schweigen zu bringen“, so Anna Ramskogler-Witt, Leiterin des Human Rights Film Festivals Berlin.
Die Menschrechtssituation in Belarus hat sich seit der Präsidentschaftswahl am 9. August 2020 massiv verschlechtert. Die deutsche Bundesregierung und die EU bewerten die Wiedereinsetzung Alexander Lukaschenkos in das Amt des Präsidenten am 23. September 2020 als nicht demokratisch legitimiert. Kritiker werfen Lukaschenko vor, Kandidatinnen und Kandidaten der Opposition festgenommen zu und die Wahl manipuliert zu haben.
Das Human Rights Film Festival Berlin hatte im Oktober 2020 die belarussische Oppositionspolitikerin und Symbolfigur im Kampf für Demokratie und Bürgerrechte Swetlana Tichanowskaja mit dem Ehrenpreis für Frieden und Demokratie ausgezeichnet. Das Festival lenkte damit die Aufmerksamkeit auf den unermüdlichen Einsatz der unzähligen Aktivist*innen für Freiheit und Gerechtigkeit in Belarus.
Bettina Jarasch, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, hat sich dem Appell des Human Rights Film Festival Berlin zur Freilassung von Tatsiana Hatsura-Yavorska ebenfalls angeschlossen. Sie hatte im vergangenen Jahr die Laudatio für Tichanowskaja gehtalten und den Ehrenpreis übergeben. „Die Verhaftung von Tatsiana Hatsura-Yavorska zeigt einmal mehr, wie mutig und zugleich notwendig der friedliche Kampf gegen das autoritäre Regime ist. Wir in Berlin stehen an der Seite der belarussischen demokratischen Opposition und aller, die für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freiheit kämpfen und eintreten. Ich unterstütze die Forderungen nach Beendigung der Gewalt und Freilassung aller politischen Gefangenen.“
Der globale Aufruf zur Freilassung von Tatsiana Hatsura-Yavorska, der bereits von mehr als über 130 internationalen Filmfestivals unterschrieben wurde, findet sich auf: humanrightsfilmnetwork.org
Über das Human Rights Film Festival Berlin
Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) wurde von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seit 2018 jährlich statt. Das Festival stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 50 Ländern und Regionen aktiv ist und über 17 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
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