„While We Watched“ gewinnt Wettbewerb des Human Rights Film Festival Berlin / Kampagne „End Gender Apartheid“ mit Ehrenpreis ausgezeichnet
Berlin, 20. Oktober 2023. Der Dokumentarfilm „While We Watched” des Filmemachers Vinay Shukla über den indischen Fernsehjournalisten Ravish Kumar wird beim Human Rights Film Festival Berlin mit dem Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Den Ehrenpreis für Demokratie und Freiheit erhält die Kampagne „End Gender Apartheid“.
„Der Dokumentarfilm ‚While We Watched‘ ist erschreckend und inspirierend zugleich. Beängstigend, weil er beispielhaft erzählt, wie die Presse- und Meinungsfreiheit in vielen Ländern der Welt angegriffen wird. Inspirierend, weil wir miterleben, wie der Journalist Ravish Kumar trotz aller Widerstände und Anfeindungen für die Pressefreiheit und Indiens Demokratie kämpft. Ein leuchtendes Beispiel, dass eine Person den Unterschied machen kann“, so Wolfram Hoppenstedt, Geschäftsführer der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung bei der Verleihung. Eine besondere Erwähnung der Jury ging an die Filme „Colette und Justin“ des Regisseurs Alain Kassanda und an „My Name is Happy“ von Nick Read und Ayse Toprak.
Der Publikumspreis geht an den Film „Transition“ über den Journalisten und trans Mann Jordan Bryon in Afghanistan. Bryon nahm den Preis persönlich entgegen. Erstmals wurde der Preis der Jugendjury vergeben: Die Auszeichnung erhält der Film „The Mind Game“ über die gefährliche Reise von Sajid Khan Nasiri, der mit 14 Jahren auf eigene Faust aus Afghanistan flieht – und mit seinem Handy aufnimmt. Der Protagonist und Regisseur Els van Driel waren beide vor Ort.
Den Ehrenpreis für Demokratie und Freiheit erhält die Kampagne „End Gender Apartheid“. Sie wurde von iranischen und afghanischen Frauen ins Leben gerufen und von zahlreichen prominenten Menschenrechtsaktivist*innen – unter ihnen die Friedensnobelpreisträgerinnen Shirin Ebadi, Nadia Murad und Narges Mohammadi – mitgetragen. Die Kampagne fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, geschlechtsspezifische Apartheid als Verbrechen nach internationalem Recht anzuerkennen.
Bahar Ghandehari, Gründerin von Middle East Matters und Menschenrechtsverteidigerin aus dem Iran, hat den Preis in Berlin stellvertretend für alle unterzeichnenden Frauen den Preis entgegengenommen. Die Laudatio hielt Luise Amtsberg, Menschenrechtsbeauftragte der Bunderegierung.
Am 21. Oktober 2023 findet um 19 Uhr im Filmtheater Colosseum ein Sonderscreening des Gewinnerfilms „While We Watched“ statt.