Beim ersten Human Rights Film Festival Berlin war es uns eine große Ehre und Freude, den chinesischen Konzeptkünstler, Filmemacher und Menschenrechtsaktivisten Ai Weiwei als Schirmherren des Festivals an unserer Seite zu haben.
Als der wohl bekannteste regimekritische Künstler Chinas engagierte sich Ai Weiwei in seiner Heimat für Meinungsfreiheit – wurde dafür verprügelt und von April bis Juni 2011 ins Gefängnis gesteckt. Bis 2015 hatte er Reiseverbot in China. Als er seinen Pass wiederbekam, zog er nach Berlin.
“Menschenrechtsverletzungen sind kein chinesisches, sondern ein globales Problem. Wer durch Kriege vertrieben wurde, hat auch keine Menschenrechte mehr. (…) Die alten Krisenherde wie Afghanistan sind nicht befriedet, neue wie der Jemen hinzugekommen. Alle zwei Sekunden wird irgendwo auf der Welt ein Mensch heimatlos. Und in den Ländern, die bislang Flüchtlinge aufgenommen haben, hat sich die Stimmung gegen sie gedreht.”
(Tagesspiegel 19.09.2018)
Als Plädoyer gegen die abschottende Flüchtlingspolitik ließ Ai Weiwei bereits 2016 hunderte Rettungswesten an die Säulen des Konzerthauses am Gendarmenmarkt hängen. Sein Film "Human Flow" (2017) zeigt in eindrucksvollen Bildern die verschiedenen Aspekte der internationalen Fluchtbewegungen – und war der krönende Abschluss unseres Human Rights Film Festivals Berlin 2018.