My PoC Bookshelf: Wo Autor:innen of Color eine Bühne bekommen
Georgina Fakunmoju wollte sich eigentlich einem Buchklub anschließen, als die Pandemie vor zwei Jahren begann und mit geselligem Lesen und Diskutieren erstmal nichts mehr war. Was nun? Beim Starren auf ihr volles Bücherregal kam ihr schließlich die Idee – kurz darauf ging sie mit eigenem Podcast und Instagram Kanal an den Start. Dort stellt sie ausschließlich BIPoC Literatur vor, und gibt Autor:innen of Color eine Bühne. Hier sind drei Empfehlungen von ihr.
Am 18. Oktober um 20:30 Uhr ist 'My PoC Bookshelf' für einen LIVE PODCAST in der Villa Elisabeth dabei.
Chigozie Obioma: Der dunkle Fluss
Benjamin und seine Brüder leben in Akure, Nigeria, in der Nähe eines Flusses, der früher von den Menschen als Gott verehrt wurde, heute aber - nach dem Ankommen der Kolonialisten - als Wiege des Bösen betrachtet wird. Als der Vater einen Job im Norden annimmt, gehen die Jungs heimlich dort fischen. Und setzen damit eine Kette fürchterlicher Ereignisse in Gang. Eine magische Fabel über die Geschichte des Kontinents, über das heutige Nigeria, über unsere dunkelsten Gefühle Angst, Hass und Rache. Von großer Symbolkraft und hochspannend.
Margaret Busby (Hg): New Daughters of Africa (Engl)
Die Einstiegsdroge für alle, die sich für Literatur von Autorinnen afrikanischer Herkunft interessieren: 200 Autorinnen, 1000 Seiten, angefangen bei Texten vor 1900 über die Anfänge des 20. Jahrhunderts bis heute. Die britische Verlagslegende Margaret Busby veröffentlichte 1992 die erste Anthologie dieser Art, mit dem gleichen Ziel: Die Vielfalt weiblicher Stimmen des Kontinents und der afrikanischen Diaspora hörbar zu machen. Weniger bekannte Namen wie Florida Ruffin Ridley (USA), Stella Dadzie (UK) oder Goretti Kyomuhendo (Uganda) sind dabei. Aber auch Beiträge von Stars wie Bernadine Evaristo, Roxane Gay und Zadie Smith. Deutsche Veröffentlichung im Sommer 2023.
Toni Morrison: Sehr blaue Augen
Das Debüt der Literatur-Nobelpreisträgerin, schmerzlich relevant bis heute: Die junge Pecola Breedlove kommt in den 40er Jahren mit ihrer Familie aus Kentucky in den Norden. Sie wünscht sich, nicht mehr Schwarz zu sein, so auszusehen, wie die Mädchen in den Kinderbüchern, so wie ihre weißen Puppen. Ein bahnbrechender Roman über Selbsthass und verinnerlichten Rassismus. In den USA erschien das Buch erstmalig 1970, während Morrison bei Random House arbeitete. Als erste Schwarze Publizistin in der Verlagsgeschichte.
VERANSTALTUNG
18. Oktober um 20:30 Uhr, Villa Elisabeth
Moderatorin Georgina Fakunmoju wird die Autorin Josephine Apraku zu Gast haben, die gerade ihr neues Buch „Kluft und Liebe: Warum soziale Ungleichheit uns in Liebesbeziehungen trennt und wie wir zueinanderfinden“ veröffentlicht hat. Georgina Fakunmoju macht mit “My PoC Bookshelf” schwarzes, indigenes und PoC Wissen, die Kulturen und Erfahrungen in all ihrer Vielfalt sichtbar und will damit Repräsentationen schaffen für BIPoCs in Deutschland, die sich von weißen Perspektiven nicht abgeholt und gesehen fühlen.