Vielen Dank – nicht nur für das fantastische Human Rights Film Festival 2021, sondern auch für das inspirierende Human Rights Forum! Vier Tage voller mitreißender Debatten, aufschlussreicher Vorträge und faszinierender Pitches haben uns alle in die Welt der Menschenrechte eintauchen lassen.
Heute möchten wir die Gelegenheit nutzen, um einige unserer persönlichen Highlights mit Ihnen zu teilen:
Europäische Zukunft - Europäischer #DocDay II
In ihrer inspirierenden Eröffnungsrede erinnerte Michelle Müntefering (Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik) uns alle daran, nie zu vergessen, dass hinter jeder Zahl und Statistik in der Politik immer auch menschliche Schicksale und Geschichten stehen. Sie betonte die wichtige Rolle der Medien, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen.
In der Podiumsdiskussion „Fehlende europäische Perspektiven“ wurde festgestellt, dass es in Wirklichkeit an einer gemeinsamen europäischen Identität mangelt. Monica Sassatelli (Kultursoziologin und außerordentliche Professorin an der Universität Bologna) erläuterte, dass plurale Narrative zwar kein geeignetes Mittel zur Konstruktion einer europäischen Identität zu sein scheinen, aber durchaus Möglichkeiten bieten, mit Komplexität umzugehen.
Svetlana Tikhanovskaya (Weißrussische Bürgerrechtsaktivisten und Politikerin) betonte anschließend die Bedeutung von Medien und Kunst im Kampf für Freiheit. Diese ermöglichen es den Menschen, Empathie für die Betroffenen zu empfinden und ihre Perspektive zu ändern, da sie Zugang zu Informationen bieten, die von den Mainstream-Medien nicht dargestellt werden.
Vielen Dank an die Senatsverwaltung Berlin für die Unterstützung dieses Konferenztages.
Sprecher*innen
Michelle Müntefering (Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik)
Atje Drexlers (Robert Bosch Stiftung)
Aslak Holmberg (Vice President Saami Council)
Margje de Koning (Movies that Matter)
Sonia Nandzik-Herman (re:Focus Media Labs)
Monica Sassatelli (Associate Professor University Bologna)
Jana Sepehr (Human Rights Film Festival Berlin)
Grażyna Baranowska (Centre of Fundamental Rights at the Hertie School)
Els van Driel (Shadow Game)
Heike Gumz (Europe Must Act)
Kerstin Schütt (Twisted Ramble)
Anna Vielhaber (New-Media Medienboard)
Svetlana Tikhanovskaya (Weißrussische Bürgerrechtsaktivisten und Politikerin)
Tatsiana Hatsura-Yavorska (Director Watch Docs)
Nicholas Connolly (Journalist Deutsche Welle)
Lotte Leicht (EU Director Human Rights Watch)
Victoria Fedorova (Anwältin)
Anna Ramskogler-Witt (Human Rights Film Festival Berlin)
Cathryn Costello (Centre of Fundamental Rights at the Hertie School)
Meron Estefanos (Expert)
Salam Aldeen (Team Humanity)
Geschichtenerzählen für das Gemeinwohl
Konstruktiver Journalismus strebt danach, eine Vielfalt von Perspektiven und Stimmen einzubeziehen. Große Teile der Gesellschaft neigen dazu, aktuelle Nachrichten immer mehr zu meiden, weil sie sie zu entmutigend finden. Deswegen, so argumentierte Ellen Heinrichs (Deutsche Welle), muss die Berichterstattung lösungsorientierter und konstruktiver werden, statt auf negative Headlines und Klick-Bites zu setzen. Außerdem solle der Journalismus Debatten anregen und fördern und aktiv zum öffentlichen Dialog beitragen.
In seinem inspirierenden Pitch gab Wim Wenders (Regisseur) Einblicke in sein neues Projekt „Peace by Peace“. Er erklärte, dass es zwar nichts Offensichtlicheres gibt als den allgemeinen Wunsch der Menschheit nach Frieden, die meisten Menschen aber nicht viel über Frieden wissen oder darüber, wie er erreicht werden könnte. Ursula Schröder (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik), Manfred Nowak (Global Campus of Human Rights) und Elyx (UN Digital Ambassador) schlossen sich dem Gespräch an und diskutierten, welche verschiedenen Sprachen und Aspekte des Friedens zusammengebracht werden müssten, um einen wirklichen, globalen und dauerhaften Frieden zu erreichen.
Wir sind unserem Partner Chambal Media sehr dankbar, der diesen Tag mitkuratiert und eine Satellitenveranstaltung in Indien ausgerichtet hat.
Vielen Dank an die Schöpflin Stiftung für die Unterstützung dieses Konferenztages.
Sprecher*innen
Marcus J Gilroy-Ware (Autor)
Jana Sepehr (Human Rights Film Fesitval Berlin)
Ellen Heinrichs (Deutsche Welle)
Jesse van ‘t Hull (NATV)
Musa Hadid (Bürgermeister von Ramallah)
Nazi (Khabar Lahariya)
Suman Gupta (Jan Morcha)
Josephine Schmidt (The New Humanitarian)
Wim Wenders (Director)
Ursula Schröder (Institute for Peace Research and Security Policy)
Manfred Nowak (Global Campus of Human Rights)
Elyx (Digital Ambassador, United Nations)
Jules Giraudat (Film Maker & Journalist Forbidden Stories)
Graeme Smith (Journalist und Analyst)
Sania Farooqui (Kuratorin)
Bhasha Singh (News Click)
Geeta (Khabar Lahariya)
Patrice Schneider (Media Development Investment Fund)
Lukas Harlan (Schöpflin Foundation)
Miguel Castro (Gates Foundation)
Jan Sebastian Friedrich-Rust (Aktion gegen den Hunger)
Sunil (The Independent and Public Spirited Media Foundation)
Realistische Utopien
In den letzten zehn Jahren ist der Bedarf an humanitärer Hilfe weltweit von Jahr zu Jahr gestiegen. Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Krisen sowie ihre Dauer und Komplexität zugenommen haben. Marie Wagner (Global Public Policy Institute), Sibylle Katharina Sorg (Auswärtiges Amt), Ayey Madut Ring (Healthcare Foundation Organization, Südsudan) und Alfred Ejem (Aktion gegen den Hunger Kenia) stellten jedoch hervor, dass heute 50 Prozent der humanitären Bedarfe zumindest teilweise vorhersehbar sind. Darüber hinaus spielt die Lokalisierung eine entscheidende Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit der Verhinderung von Hungersnöten. Die Menschen auf lokaler Ebene müssen dazu befähigt werden, Probleme vor Ort selbst zu lösen.
Aya Chebbi (panafrikanische Diplomatin und Feministin) betonte in ihrer herausragenden Grundsatzrede, wie wichtig es ist, die Menschen ihre eigenen Geschichten in ihren eigenen Worten erzählen zu lassen. Sie machte deutlich, dass sich die Berichterstattung der Mainstream-Medien fälschlicherweise auf die stattfindenden politischen Veränderungen konzentriert, aber nicht darauf, wie diese sich auf die Menschen auswirken und ihr Leben tatsächlich verändern.
Andrew Gilmour (Berghof Foundation), Franziska Heinisch (Aktivistin), Thimali Kodikara (Mothers of Invention), Lilli Fuhr (Heinrich-Böll-Stiftung) und Margje de Koning (Movies that Matters) diskutieren über unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung der Klimakrise und darüber, dass marginalisierte Gruppen stärker von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und daher auch weniger Möglichkeiten zur Anpassung haben.
Vielen Dank an die Robert Bosch Stiftung für die Unterstützung der gesamten Konferenz.
Sprecher*innen
Marie Wagner (Global Public Policy Institute)
Sibylle Katharina Sorg (Auswärtiges Amt)
Ayey Madut Ring (Healthcare Foundation Organization)
Alfred Ejem (Action Against Hunger Kenia)
Aya Chebbi (Pan-African Feminist and Diplomat)
Anna Ramskogler-Witt (Human Rights Film Festival Berlin)
Nadja Smith (Big Oil vs The Law)
Mette Reitzel (Big Oil vs The Law)
Lilli Fuhr (Heinrich Böll Foundation)
Dylan Mathews (Peace Direct)
Antonia Musunga (The Kenya Fight Inequality Alliance)
Alejandra Ancheita (ProDESC)
Kathrin Strobel (Robert Bosch Foundation)
Andrew Gilmour (Berghof Foundation)
Franziska Heinisch (Aktivistin)
Thimali Kodikara (Mothers of Invention)
Meron Estefanos (Heinrich Böll Foundation)
Margje de Koning (Movies that Matters)
Geschichtenerzählen und Aktivismus
Die Podiumsdiskussion „Storytelling und Aktivismus“ untersuchte neue und kreative Formen des Geschichtenerzählens, die eine Schlüsselrolle dabei spielen könnten, dass Menschen Geschichten von Menschenrechtsverletzungen wieder mehr Gehör schenken. Die Teilnehmer*innen diskutierten auch über die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Aktivist*innen und Filmemacher*innen oder Geschichtenerzähler*innen.
Die Podiumsdiskussion „Changing the Narrative (Women at the Peacemaking Table)“ warf die Frage auf, wie wir die größte marginalisierte Gruppe – Frauen – stärker in friedensstiftende und politische Prozesse einbeziehen können. Dabei ist es wichtig anzuerkennen, dass Friedensprozesse keine linearen, formbaren Verfahren sind und dass wir den politischen Konsens neu definieren und aushandeln müssen, um diese wirklich inklusiv zu gestalten.
In der abschließenden Diskussion des Forums wurde das diesjährige Festivalthema „The Art of Change“ näher beleuchtet: Welche Rolle kann Kunst als aktivistisches Mittel spielen, um möglichst viele Menschen zu erreichen? Darüber hinaus kamen die Teilnehmenden zu dem Schluss, dass wir den enormen Wandel in der Art und Weise, wie junge Menschen Informationen und Medien konsumieren, konstruktiv nutzen sollten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die sozialen Medien als eines der mächtigsten Instrumente unserer Zeit.
Wir sind unseren Partnern, der Ladima Foundation und der Deutschen Welle Akademie, sehr dankbar, dass sie diesen Tag mitkuratiert und eine Satellitenveranstaltung in Nigeria ausgerichtet haben.
Vielen Dank an das Auswärtige Amt für die Unterstützung dieses Konferenztages.
Sprecher*innen
Uma Mishra (Aktivistin)
Katja Riemann (Schauspielerin und Regisseurin)
Thimali Kodikara (Mothers of Invention)
Marcus Beeko (Amnesty International)
Martina Dase (Save the Children)
Roya Sadat (The Sharp Edge of Peace)
Leslie Thomas (The Sharp Edge of Peace)
Rachel Reid (Human Rights Advocacy Afghanistan)
Hannah Neumann (Abgeordnete Europäisches Parlament)
Atifa Rezaei (Friedensaktivistin)
Johanna Poutanen (Martti Ahtisaari Peace Foundation)
Eck Volkmann (Inclusive Peace)
Passy Mubalama (AIDPROFEN)
Margje de Koning (Movies that Matters)
Wolfgang Kaleck (European Center for Constitutional and Human Rights)
Anna Ramskogler-Witt (Human Rights Film Festival Berlin)
Murad Subay (Artist)
Sander van Bussel (Human Rights Tattoo)
Bikiya Graham Douglas (Schauspielerin und Künstlerin)
Wenn Sie mehr über das Forum erfahren, Partner werden oder uns anderweitig unterstützen möchten, zögern Sie bitte nicht, Anna Ramskogler-Witt (info@hrffb.de) zu kontaktieren.