Anlässlich des Right Livelihood Award für Nasrin Sotoudeh präsentieren wir zusammen mit dem Internationalen Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte die Deutschlandpremiere des hochgelobten Dokumentarfilms "Nasrin" von Jeff Kaufmann über die iranische Menschenrechtsanwältin und Frauenrechtlerin.
Im Iran von Frauen und Männern gedreht, die für diesen Film Gefahr liefen, verhaftet zu werden, porträtiert der Film nicht nur eine mutige Frau, sondern die iranische Frauenrechtsbewegung selbst. Er blickt hinter die reinen Fakten, die Schlagzeilen machten - und gibt Einblicke aus erster Hand in das Leben einer Frau, die für ihre Sache alles riskiert.
GESPRÄCHE
Interview mit Regisseur Jeff Kaufman
Wir sprachen mit Regisseur Jeff Kaufman über seine Beweggründe, um den Film zu drehen.
Diskussion NASRIN
Anlässlich der Deutschlandpremiere von "NASRIN" diskutieren iranischen Künstlerin Parastou Forouhar und die Anwältin Anna Gilsbach moderiert von Andrea Kuhn (NIHRFF) .
Human Rights Lawyering on the Frontline
Anlässlich der Deutschlandpremiere von "Nasrin" diskutieren Dr. Marcus Mollnau (Präsident der Rechtsanwaltskammer Berlin) Prof. Basak Cali (Center for Fundamental Rights, Hertie School) und RA Stefan von Raumer (Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses des DAV). Moderiert von Anna Ramskogler-Witt (Direktorin Human Rights Film Festival Berlin)
Iran und Frauenrechte
Anlässlich der Deutschlandpremiere von "Nasrin" unterhalten wir uns mit der deutschen Politikerin Gollaleh Ahmadi (Fraktionsvorsitzende der Fraktion von Bündnis'90/Die Grünen in der BVV-Spandau) über Frauenrechte im Iran und was internationale Solidarität bedeutet.
#freenasrin
campaign
Wir alle können die #freenasrin-Kampagne unterstützen, in dem wir ein Foto von uns mit einem #freenasrin-Schild online posten und an info@nasrinfilm.com schicken - und so Teil der weltweiten Kampagne zur Freilassung von Nasrin Sotoudeh werden.
NASRIN
Als Anwältin und Aktivistin kämpft Nasrin Sotoudeh für die Rechte von Frauen, Kindern, Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft, Künstler*innen, Journalist*innen und denjenigen, denen in ihrem Land die Todesstrafe droht. Im Jahr 2018 wurde sie wegen ihrer Arbeit verhaftet. Die Begründung: „Propaganda gegen den Staat“, insbesondere wegen ihres Rechtsbeistands für Frauen, die gegen die Verpflichtung zum Tragen eines Hidschabs verstoßen haben. 38 Jahre Gefängnis und 148 Peitschenhiebe – das harte und ungerechte Urteil schockierte die Welt und offenbarte einmal mehr den autoritären Charakter des iranischen Regimes. Auch während ihrer Inhaftierung hat Nasrin Sotoudeh unablässig für faire und bessere Bedingungen im Gefängnis gekämpft. Um dort während der Covid-19-Pandemie eine sicherere Umgebung zu gewährleisten, trat sie in einen 50-tägigen Hungerstreik, der ihr Leben gefährdete.
Obwohl sie an einer Herzerkrankung litt, wurde sie ins Qarchak Gefängnis verlegt, eines der unsichersten Gefängnisse Irans. Am 7. November wurde sie aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend entlassen. Inzwischen wurde Nasrin Sotoudeh positiv auf COVID-19 getestet. In einer Erklärung nach ihrer Freilassung sagte sie: “Jeden Tag, den ich außerhalb des Gefängnisses verbringe, warte ich darauf, die Nachricht von der Freilassung aller politischen Gefangenen zu hören". Der Kampf für ihre Freiheit ist jedoch noch lange nicht vorbei, denn sie muss eine Mindestfreiheitsstrafe von 12 Jahren verbüßen.
Partner:
Das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte (NIHRFF) ist Deutschlands älteste Menschenrechtsfilmfestival und präsentiert seit 1999 alle zwei Jahre die künstlerisch spannendsten politischen Filme aus aller Welt und schafft einen offenen, inklusiven und sicheren Ort der politischen und künstlerischen Diskussion, des Austauschs und des Zusammenseins jenseits von geopolitischen, sozialen und anderen Grenzen.