Jedes Jahr im Februar wird der Black History Month zelebriert und ist zugleich ein Zeichen der Anerkennung der Geschichte der afrikanischen Diaspora. In den USA und Kanada ist der Black History Month offiziell von der Regierung anerkannt, aber auch in anderen Teilen der Welt wird er dazu genutzt, sich kritisch mit den Folgen der Kolonialisierung und Versklavung von Millionen von Menschen auseinanderzusetzen. In diesem Monat soll aber auch den vielzähligen Freiheitskämpfer*innen erinnert werden, die mit ihren Mut und ihrer Vorstellungskraft gegen Ungleichheit gekämpft und für gleiche Rechte und Chancen für Alle eingesetzt haben und immer noch einsetzen.
Jahrhunderte des Rassismus und der Diskriminierung haben viele Menschenleben gekostet, darunter auch das Leben von George Floyd, dessen Tod im Jahr 2020 weltweit Proteste gegen Polizeibrutalität auslöste - verbunden mit der Forderung, strukturellen Rassismus endlich ausreichend zur Kenntnis zu nehmen und umfassend zu bekämpfen.
Obwohl es beim Black History Month um viel mehr geht, möchten wir ihn stellvertretend mit sieben Dokumentarfilmen würdigen. Die ausgewählten Filme setzen sich mit systemischem Rassismus auseinander und konzentrieren sich auf die Erfahrung von People of Color in den USA.
FILME
I am Not Your Negro
von Raoul Peck
USA / 2017 / 89 Min
Als der US-Schriftsteller James Baldwin im Dezember 1987 starb, hinterließ er ein 30-seitiges Manuskript mit dem Titel „Remember This House“. Das Buch sollte eine persönliche Auseinandersetzung mit den Biografien dreier enger Freunden werden, die alle bei Attentaten ermordet wurden: Martin Luther King, Malcolm X und Medgar Evers.
13th
von Ava DuVernay
USA / 2016 / 100 Min
Die Dokumentation beschäftigt sich mit der Geschichte des Rassismus in den Vereinigten Staaten. Dabei rückt vor allem das amerikanische Gefängnissystem in den Vordergrund. Ein disproportionaler Anteil der Gefangenen besteht aus Afro-Amerikaner*innen, vor allem wenn es um kleine Delikte und Wiederholungstäter*innen geht. Der Film zeigt, wie die rassistische Geschichte des Landes zur heutigen Situation geführt hat.
Explained | Racial Wealth Gap
von Vox
USA / 2018 / 16 Min
In Zusammenarbeit mit den Vox Media Studios und Vox führt diese aufschlussreiche Erklärungsserie die Zuschauer*innen tief in ein breites Spektrum an kulturell relevanten Themen, Fragen und Ideen. In dieser Folge diskutieren Cory Booker und andere, wie Sklaverei, Wohnungsbaudiskriminierung und jahrhundertelange Ungleichheit zu einem rassistischen Wohlstandsgefälle zusammen-gewirkt haben.
Freedom Riders
von Stanley Nelson Jr.
USA / 2010 / 114 min
Mit außergewöhnlichen Archivaufnahmen und Zeugenaussagen taucht "Freedom Riders" ein in die Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Im Frühjahr 1961 begeben sich Schwarze und Weiße auf die sogenannten Freiheitsfahrten in den Süden der USA. In Bussen wollen sie friedlich gegen die geltenden Segregationsgesetze demonstrieren - und stoßen dabei auf Anfeindungen und brutale Gewalt.
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3½ Minutes, Ten Bullets
von Marc Silver
USA / 2015 / 98 Min
3½ Minutes, Ten Bullets ist ein hochaktuelles und mitreißendes dokumentarisches „Justizdrama“, das die Unzulänglichkeiten des US-Justizsystems genauso thematisiert wie es dem Opfer und seiner Familie ein Gesicht gibt. Ein Film über die klaffende Wunde einer ganzen Nation.
The Black Power Mixtape 1967-1975
von Göran Olsson
Sweden/USA / 2011 / 90 Min
Schwedische Journalist*innen kamen in die Vereinigten Staaten, um die Antikriegs- und Black-Power-Bewegungen der späten 60er und frühen 70er Jahre zu dokumentieren. Das Black Power Mixtape kombiniert Musik, originales 16mm-Filmmaterial und zeitgenössische Audio-Interviews von führenden afroamerikanischen Künstler*innen, Aktivist*innen, Musiker*innen und Wissen-schaftler*innen.
Whose Streets?
von Sabaah Folayan
USA / 2017 / 103 Min
Erzählt von den Aktivist*innen und Anführer*innen, die diese Bewegung für Gerechtigkeit leben und atmen - ein unbeirrbarer Blick auf den Aufstand in Ferguson. Als der unbewaffnete Teenager Michael Brown von der Polizei getötet und stundenlang auf der Straße liegen gelassen wird, markiert dies einen Bruchpunkt für die Bewohner von St. Louis, Missouri.