Filme und Kunst haben die Macht zu inspirieren, Mut zu machen, aufzurütteln, Missstände aufzuzeigen und Unrecht anzuprangern.
Das Human Rights Film Forum ist eine internationale Plattform, um gemeinsam an exzellentem und wirkungsvollem Storytelling und der Entwicklung von innovativen Ideen im Kontext der Menschenrechte, des Klimawandels und der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung zu arbeiten. Wir möchten zusammen mit internationalen Expert*innen interdisziplinäre Ansätze diskutieren, unser Wissen austauschen und voneinander lernen. Im Rahmen des mehrtägigen Programms werden Best-Practice-Beispiele vorgestellt sowie neue Perspektiven und Ansätze erörtert. Wir schaffen eine Plattform für Kultur- und Filmschaffende sowie für Aktivist*innen und Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen, um ihre Kräfte zu bündeln und ein starkes Kollektiv zu bilden.
Highlights des Human Rights Film Forums
Vielen Dank für Ihre Teilnahme und Unterstützung des diesjährigen Human Rights Film Festival Berlin und unseres neuen Human Rights Forum. Trotz der Herausforderungen, mit denen das diesjährige Festival konfrontiert war, freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass es mit über 10.000 Teilnehmern unser erfolgreichstes Festival war.
Mit Eröffnungsreden der Friedensnobelpreisträgerin und Schirmherrin des Festivals Nadia Murad, des ehemaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon, des amtierenden UN-Generalsekretärs António Guterres und der belarussischen Oppositionsführerin Svetlana Tikhanovskaya nahm das Festival eine starke Stellung für Menschenrechte und Meinungsfreiheit ein.
Heute möchten wir die Gelegenheit nutzen und einige der beeindruckenden Gespräche hervorheben, die wir während des Forums geführt haben:
10 YEARS TO REACH THE SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS
Lisa Witter (Apolitical) gab eine kurze Einführung in die Verknüpfung der SDGs und die Rolle, die das Geschichtenerzählen bei unserem Ziel, sie zu erreichen, spielen kann.
Das Panel "Feministische Transformation in den Lebensmittelsystemen" bot ein besseres Verständnis für die Notwendigkeit, die Rechte und die Gerechtigkeit für Frauen und Randgruppen zu sichern, indem Machtungleichgewicht und systematisches Patriarchat auf Gemeindeebene bekämpft werden, um den Hunger weltweit zu stoppen.
Rebecca Freitag erläuterte in ihrem abschließenden Impulsreferat, dass die Ziele der Nachhaltigen Entwicklung oft nur als dreidimensional - ökologisch, sozial und ökonomisch - gesehen werden und die vierte Dimension fehlt: eine kulturelle Dimension, die über Bewertungen, Argumentation und Zahlen hinausgeht.
Hören Sie Rebecca Freitag (Botschafterin für die Rechte zukünftiger Generationen)
CLIMATE STORY LAB
Andrew Gilmour (Berghof Stiftung) hielt eine hervorragende Eröffnungsrede über die Notwendigkeit, nicht mehr in Sektoren zu denken, sondern nach einem ganzheitlichen Ansatz für die Herausforderungen zu suchen, vor denen wir stehen. Er hob hervor, wie der Klimawandel direkten Einfluss auf alles hat, von bewaffneten Konflikten bis hin zur Radikalisierung, und warum Klimaaktivisten und Menschenrechtsaktivisten jetzt mit der Zusammenarbeit beginnen müssen.
Hören Sie sich Andrew Gilmours eindrucksvolle Eröffnungsrede an.
MIT-Professor William Uricchio und Inga von Staden (Interactive Media Foundations) hoben das Potenzial von Multiplattform-Formaten (Dokumentarfilme, Virtual Reality, Spiele, Podcasts usw.) zur Kommunikation und Sensibilisierung für den Klimawandel hervor.
Hören Sie sich das Gespräch zwischen Inga von Staden & William Uricchio an.
Der international renommierte Autor Ilija Trojanow sprach am dritten und letzten Tag des Climate Story Lab über die Rolle der Literatur in der Welt des Geschichtenerzählens und hob hervor, wie Literatur vielfältige Herausforderungen darstellen kann. Er betonte, dass wir größere Veränderungen fordern und unseren Fokus von kleinen Schritten mit begrenzter Wirkung auf radikales utopisches Denken und eine wesentliche Infragestellung unseres globalen Wirtschaftssystems verlagern müssen.
Hören Sie Ilija Trojanow im Gespräch mit Jan Sebastian Friedrich-Rust (Aktion gegen den Hunger)
STORYTELLING AS EMPOWERMENT
Sexuelle und geschlechtsspezifische Gewaltakte sind keine eigenständigen Phänomene. Vielmehr sind sie ein Produkt struktureller Diskriminierung aus Gründen, wie Klasse, Rasse, ethnische Zugehörigkeit oder Religion, und der daraus resultierenden Ungleichheiten.
STORYTELLING AS RESISTANCE
Wir müssen Fake News und Desinformationen bekämpfen, um als freie und demokratische Gesellschaft überleben zu können. Deshalb müssen wir mit dem Verständnis und der Analyse der Formen und Ursprünge von Fake News beginnen, und wir müssen unser Instrumentarium des Geschichtenerzählens erweitern, damit wir einen größeren Personenkreis erreichen können.
Wenn Sie mehr über das Forum erfahren möchten, wenn Sie Partner werden möchten oder wenn Sie unsere Bemühungen unterstützen möchten, zögern Sie bitte nicht und wenden Sie sich an Anna Ramskogler-Witt (info@hrffb.de).
Veranstaltungsort
Alle Veranstaltungen des Forums finden in unserem Festivalzentrum statt:
BUFA (Berlin Union Film Ateliers)
Oberlandstraße 26-35
12099 Berlin
Veranstaltungsübersicht
Das Erzählen von Geschichten kann ein wirkungsvolles Mittel sein, um Ungerechtigkeiten aufzudecken, Stigmatisierung zu bekämpfen und andere zu ermutigen, aufzustehen und ihre Stimme zu erheben. Am 01. Oktober werden wir die Wirkung von Best-Case-Beispielen, die Risiken, denen Überlebende gegenüberstehen, und neue Medienrichtlinien diskutieren. Zudem werden wir über trauma-sensitive Ansätze und die Notwendigkeit des bedachten Geschichtenerzählens sprechen.
Die gegenwärtige Corona-Pandemie dient in vielerlei Hinsicht als Katalysator für die Verbreitung von Lügen, irreführenden Informationen und Verschwörungstheorien. Dabei werden die Auswirkungen von Desinformation, Hassreden und populistischen Äußerungen auf das politische Leben sowie auf demokratische und soziale Werte brutal sichtbar. Am 02. Oktober werden wir Strategien für den Widerstand gegen den Populismus, die Verbreitung von Fehlinformationen und die Nutzung des Internets, speziell der sozialen Medien, zur Verbreitung von Hass diskutieren.
10 YEARS TO REACH THE SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS
Am 05. Oktober wird Berlin zur Diskussionsplattform für international renommierte Experten aus verschiedensten Bereichen. Gemeinsam mit ihnen und Storyteller*innen sowie Vertreter*innen der deutschen Politik und Zivilgesellschaft werden wir unseren möglichen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) besprechen. Wir werden aktuelle und kommende Herausforderungen thematisieren und uns fragen, wie wir sie bewältigen können.
Klimakommunikation ist wichtiger als je zuvor: Mit einer passgenauen Erzählweise müssen wir exakt das Publikum erreichen, auf das es ankommt, das ein Bewusstsein für Klimathemen und den ausgeprägten Willen verinnerlicht, die besten Lösungen zu finden. Aus dieser Überzeugung holen wir das Climate Story Lab nach Berlin – um mit Expert*innen über nachhaltiges Storytelling zu diskutieren. Gemeinsam wollen wir innovative, vielfältige und nachhaltige Klima-Storytelling-Ansätze schaffen und transdisziplinäre Partnerschaften fördern.