Workshopprogramm des Human Rights Film Festival Berlin
Vertiefe Dein Wissen und erweitere Deine Fähigkeiten mit unseren inspirierenden Workshops! Hier beim Human Rights Film Festival Berlin bieten wir Dir einen einzigartigen Einblick in aktuelle Themen und Handwerkstechniken, mit dem Ziel, Informationsfluss und sozialen Wandel zu beeinflussen.
Besonderes Highlight: Du startest gerade in deine Karriere und bist leidenschaftlich daran interessiert, über Klimakommunikation zu sprechen? Tauche ein in unser "My Voice" Creative Lab. Über drei Tage, vom 13. bis 15. Oktober 2023, wirst du mit erfahrenen Profis wie der Klimajournalistin Sarah Schurmann und der Videoaktivistin/Regisseurin Anne Thoma zusammenarbeiten, um dein Projekt zum Leben zu erwecken. Egal, ob es sich um einen Artikel, eine Dokumentation oder ein multimediales Projekt handelt, hier ist deine Chance.
Alle Workshops finden im City Kino Wedding (Müllerstraße 74, 13349 Berlin) statt.
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Lerne von Branchenführer*innen. The New Humanitarian, eine unabhängige, gemeinnützige Redaktion, die sich auf humanitäre Krisen konzentriert, versucht, Dinge anders zu machen als die traditionelle Medienpraxis. In diesem Workshop bespricht die Nahost-Redakteurin Annie Slemrod, wie Zuhören zu einem integralen Bestandteil ihrer journalistischen Arbeit geworden ist und wie es Geschichtenerzähler*innen aller Art helfen kann. Das "Yemen Listening Project" als Ausgangspunkt nutzend, werden die Teilnehmer*innen eigene Ideen für "Zuhörprojekte", sowohl große als auch kleine, entwickeln.
Host: Annie Slemrod
Wie bringt man komplexe humanitäre Themen jungen Menschen näher? In diesem Workshop setzen wir uns intensiv damit auseinander, wie humanitäre Inhalte didaktisch und ansprechend für Schüler*innen aufbereitet werden können. Anhand konkreter Beispiele werden praktische Ansätze und Methoden erarbeitet, die das Verständnis erleichtern und das Interesse wecken.
Du möchtest deine Stimme effektiv nutzen, um dich in der NGO-Welt, im Journalismus, Dokumentarfilm oder in der Politik Gehör zu verschaffen? Stimmcoach Susanne Hauf zeigt dir, wie du klar, authentisch und wertschätzend kommunizierst. Entdecke mit uns deine individuelle Stimme in all ihren Nuancen. Erlebe praktische Übungen, die dir helfen, dich in verschiedenen Situationen - sei es bei einer Moderation, auf Protesten oder bei Interviews - klar und deutlich auszudrücken. Für alle (jungen) Professionals, die ihre Stimme gezielt und wirkungsvoll einsetzen möchten.
Ancestral Narratives: The Role of Cinema in Communicating Socio-Environmental Issues
Was bedeutet es zu filmen, die Kamera zu benutzen, zu schneiden und einen Film zu inszenieren? Können diese Handlungen jemanden zum Filmemachenden machen? Dieser Workshop setzt sich kreativ mit dem Konzept der „indigenen Filmemacher*innen“ auseinander und thematisiert, wie sich Kino, indigene Völker und Naturschutz überschneiden. Der Workshop verstärkt die Stimmen derjenigen, die das audiovisuelle Medium als kreative und mächtige Methode nutzen, um Toleranz zu fördern und Respekt für kulturelle Unterschiede zu wecken. Er zielt darauf ab, die Rolle des Kinos in verschiedenen Produktionskontexten zu beleuchten und über den Einsatz von Bild- und audiovisuellen Technologien in der indigenen Produktion zum Schutz des Amazonas und gegen die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Erde zu diskutieren. In einer Ära, die von den tiefgreifenden Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben von Millionen Menschen weltweit geprägt ist, tritt audiovisuelle Produktion als wichtiges Kommunikationsmittel in den Vordergrund, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass wir integraler Bestandteil eines Ganzen sind, im Wesentlichen miteinander verbunden und voneinander abhängig. Die Dozent*innen haben das Ziel, Stereotypen und Vorurteile in Bezug auf die indigene Bevölkerung zu dekonstruieren und die Vielfalt des Wissens und der Weltanschauungen zwischen verschiedenen Völkern, Gemeinschaften und Einzelpersonen aufzuzeigen.
Host: Beka Munduruku & Kujãesage Kaiabi.
Wer darf sprechen? Medien, Vielfalt und das Problem der Ausgrenzung
Dieser Workshop beschäftigt sich mit der Schnittstellenbetrachtung von Geschlecht und wie es sich mit anderen Identitätsaspekten wie Rasse, Klasse, Sexualität und Behinderung kreuzt. Wir erkunden kritisch, wer in den Medien zu Wort kommt und wie das Fehlen diverser Stimmen und Perspektiven zu Ausgrenzungen führt.
Host: Zahra Nadar, Zan Times
Handhabung digitaler Gewalt für Journalist*innen und Filmemacher*innen
Wie bewahre ich mich vor dem Sturm der Online-Feindseligkeiten? Welche Anlaufstellen stehen zur Verfügung? Dieser Workshop, konzipiert für Journalist*innen und Filmemacheri*nnen, bietet konkrete Tools und Strategien zur Bewältigung digitaler Gewalt. Gemeinsam werden wir uns darauf konzentrieren, Online-Hass zu identifizieren, vorzubeugen und effektiv darauf zu reagieren.
Host: Hate Aid
The Katahirine Network and the Film Production of a Collective of Indigenous Women in Brazil
Dieser Workshop bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Komplexität der Filmproduktion und die kollektive Organisation zwischen Filmemacher*innen bei der Erstellung einer indigenen Filmografie im Amazonas zu verstehen. Angesichts der enormen räumlichen, kulturellen und zugangsbezogenen Unterschiede im Amazonasgebiet arbeitet jedes Kollektiv in verschiedenen Kontexten, wodurch seine Herkunft zu einer Quelle bereichernder Reflexionen und einem tieferen Verständnis der zahlreichen Fragen wird, die die indigene und ethno-umweltbezogene Realität heute betreffen. Der Workshop ist innovativ, indem er die Perspektiven indigener Frauen im Filmbereich in den Mittelpunkt des Dialogs stellt und dabei die Erfahrungen des audiovisuellen Netzwerks indigener Frauen, Katahirine, beleuchtet. Es handelt sich um eine Gruppe von Filmemacher*innen - ein nicht-indigener Begriff - die ihre Kameras, Geschichten mit Kreativität und Autonomie nutzen. Sie sind die Filmemacher*innen – ein nicht-indigener Begriff – die ihre Kameras auf kreative und autonome Weise auf den Alltag ihrer Dörfer, ihre ursprünglichen Rituale, ihre Traditionen und auch auf die Herausforderungen des Klimawandels, des Bergbaus, des Agrobusiness und der Landwirtschaft richten.
Host: Francy Baniwa
Wie können wir helfen, unsere Gesellschaft auf den notwendigen Tod und die Wiedergeburt vorzubereiten und sie dabei zu unterstützen, damit zukünftige Generationen noch eine Chance auf ein fruchtbares und erfülltes Leben haben? Dies ist eine der Fragen, die Manuwi C Tokai stellt, um ihre Praxis des radikalen Zuhörens und der Integrität zu unterstützen. Manuwi ist eine indigene Künstlerin aus der Amazonasregion der Kalinya Terewuyu-Nation, die in den Niederlanden aufgewachsen ist. Durch ihre Arbeit als Künstlerin und Fürsprecherin setzt sie sich für die Befreiung ihres Volkes ein, das immer noch gegen die Kolonisierung ihres Territoriums im Amazonas kämpft. Dieser Workshop richtet sich an Menschen, die in ihrem Leben den sozialen Wandel vorantreiben wollen. Manuwi sagt: "Ich habe Proteste und Aktionen organisiert und war Teil von Regierungsverhandlungen. Ich habe auch Aktivisten nach Aktionen betreut und manchmal die Familien derer versorgt, die es nicht auf die andere Seite geschafft haben. Sorgfalt zwingt mich zur Praxis des radikalen Zuhörens vor jeder Aktion. So weiß ich, wie man Raum hält und mit Integrität handelt. So lasse ich meine persönlichen Meinungen und Schmerzen vor der Tür, damit ich nach bestem Wissen und Gewissen dienen kann. Und ich mache ständig Fehler!" Der Workshop beginnt mit einem kurzen Dokumentarfilm über die Repatriierung des indigenen Babys Wayam'Membo, dessen Körper sich noch in einem niederländischen Museum befindet. Der Dokumentarfilm begleitet Manuwi C Tokai und ihre Gemeinschaft zu Beginn dieses Prozesses. Nachdem wir den Dokumentarfilm gemeinsam angeschaut haben, wird Manuwi ihre Praxis des radikalen Zuhörens und der Integrität erläutern und uns einladen, eine eigene Praxis zu entwickeln, die auf unsere persönlichen Umstände zutrifft. Bitte bringen Sie Stift und Papier, Bleistift und Notizbuch oder Ähnliches mit.
Host: Manuwi C Tokai
'Impact Producing' dreht sich um das Schaffen von Kampagnen, welche Filme begleiten, die echte soziale oder ökologische Veränderungen anstoßen können. Doch wie entwickelt man wirkungsvolle Kampagnen? Und wie arbeitet man effektiv mit Partner*innen zusammen, um den gewünschten Einfluss zu maximieren? Gemeinsam navigieren wir durch die Herausforderungen und erarbeiten Lösungsansätze, um Ihre Visionen in die Realität umzusetzen.
Host: Khadidja Benouataf
Wir wissen, dass Nein auch Nein bedeutet.
Aber bedeutet Ja wirklich Ja?
Für Dokumentarfilmer*innen ist dies eine essenzielle Frage, die nicht immer eine einfache Antwort hat. Fügt man einen Konflikt oder eine andere Hochdrucksituation hinzu, können die Risiken noch größer werden und ein falsches Verständnis kann unbeabsichtigte, aber katastrophale Folgen haben.
Gemeinsam erforschen wir die Idee der Zustimmung im weitesten Sinne.
Host: Leslie Thomas
Leslie Thomas
Leslie Thomas is a co-founder of MIRA Studio, human rights advocate, feature narrative and documentary director, multi-media artist, and architect. Leslie is also the founder of ART WORKS Projects and an Emmy-award winning art director. She has designed and led-impact campaigns on grave human rights and social justice issues across multiple continents reaching both very large grassroots audiences and high-level policy leaders with the goal of making change. Recent and in-progress films include The Prosecutors, The Sharp Edge of Peace, I Londo Awe, Untitled Syria Justice Film, and Thursday’s Child.
Khadidja Benouataf
Khadidja Benouataf
Khadidja ist ehemalige Journalistin, Präsidentin des IMPACT SOCIAL CLUB und Mitglied des Beirats der Global Impact Producer's Alliance der Doc Society. Sie unterstützt Filmschaffende und Studierende durch internationale Fortbildungen (Dixit - Le film français, Filmakademie Baden-Württemberg etc.). Khadidja engagiert sich als Podiumsteilnehmerin, Jurymitglied und konzipiert Impact Labs für renommierte Filmfestivals (BERLINALE, FIFDH, DOK LEIPZIG, MOVIES THAT MATTER etc.). Zudem hat sie einflussreiche Kampagnen für preisgekrönte Dokumentarfilme entwickelt.
Zahra Nader
Zahra Nader
Zahra Nader is an Afghan journalist and editor-in-chief of Zan Times, a media that covers human rights violations in Afghanistan.
She started her career as a journalist in 2011 in Kabul and joined the New York Times bureau in 2016. She has been bylined in publications ranging from Time and Foreign Policy to the Guardian, Globe and Mail and DW.
In October 2022, Zahra has briefed the UN Security Council during the Open Debate on Women, Peace and Security. In February 2023, she was awarded the Kathy Gannon Legacy Award by the Coalition For Women In Journalism.
She is also a Ph.D. student in Gender, Feminist & Women’s Studies at York University in Canada.