In Zeiten totalitärer werdender Regierungen gerät die Presse- und Meinungsfreiheit in vielen Teilen der Welt immer mehr in Bedrängnis. Doch der Widerstand zahlreicher mutiger Menschen gibt Grund zur Hoffnung: Unerschrocken und bedingungslos setzen sie sich für eine „freie Welt“ ein und geraten dabei immer häufiger selbst in Gefahr. Das Human Rights Film Festival Berlin bietet sechs Geschichten eine Plattform und stellt die couragierten Akteur*innen dahinter vor.
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In einer Ära von Populismus und der gefestigten Macht der Konzerne schließen sich 40 Journalist*innen aus 15 Ländern zusammen, um die ökologischen und menschlichen Kosten der Bergbauindustrie aufzuzeigen. In einem beispiellosen investigativen Rechercheakt decken sie die gefährlichen Praktiken dreier in Indien, Guatemala und Tansania tätigen Bergbauunternehmen auf. Sie zeigen die Skrupellosigkeit der Unternehmen, die weder vor Umweltverschmutzung noch vor Verbrechen gegen die Menschlichkeit zurückschrecken.
Seit dem Sommer 2019 gehen Hunderttausende Anhänger*innen der Hongkonger Demokratiebewegung wöchentlich auf die Straße, um für freie Wahlen und gegen den wachsenden Einfluss der chinesischen Regierung zu demonstrieren. Doch das Gefühl der Unabhängigkeit löst sich immer schneller im Tränengas-Nebel auf. Der Film erzählt eindringlich die Geschichte von sieben Menschen. Die Perspektiven seiner unterschiedlichen Protagonist*innen verbindet Zhou Bing zu einer brisanten, emotionalen Erzählung aus dem Epizentrum des Protests.
In Südafrika fällt einer Gruppe investigativer Journalist*innen eine tickende Zeitbombe in die Hände: ein riesiges Datenleck, das die korrupten Verflechtungen des südafrikanischen Staates mit Privatpersonen aufdeckt – darunter auch der südafrikanische Präsident Zuma. So konnte eine einzige Familie die wirtschaftliche Leistung einer ganzen Nation zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Vor einer gerichtlichen Untersuchungskommission wird auch Zuma als Zeuge vorgeladen. Seine Verteidigung: Das sind alles Lügen und Fake News.
Ihr erstes Lied macht sie berühmt, ihr neustes zum politischen Flüchtling: Die vietnamesische Sängerin Mai Khoi erlangt mit ihrer Musik über ihr Heimatland Popularität und den Segen der Kommunistischen Partei. Doch schon bald stellt sie fest, dass sie nicht länger über die politischen Missstände in Vietnam schweigen kann. Trotz Einschüchterungsversuchen werden ihre Texte immer gewagter. Schließlich nimmt sie ihr neues Album „Dissent“ auf, in dem sie Redefreiheit und Demokratie fordert – und flieht am Tag der Veröffentlichung aus dem Land.
Ein intimes Porträt des weltbekannten Fotografen Jan Grarup: Als Kriegsfotograf riskiert er immer wieder sein Leben, während zu Hause in Kopenhagen seine vier Kindern warten. Doch plötzlich ist er alleinerziehend und muss sein Lebenskonzept überdenken. PHOTOGRAPHER OF WAR gibt Einblicke in die Arbeitsrealität eines Kriegsfotografen, zeichnet aber auch das psychologisches Porträt eines Mannes, der 25 Jahre lang die Schrecken des Krieges dokumentiert hat und sich plötzlich einem neuen, inneren Kampf stellen muss.
Die unbestechliche Journalistin und Nachrichtensprecherin ist eine der wenigen in Mexiko, die den Mut hat, die Wahrheit auszusprechen – und wird so in den Augen der Regierung zu einer der gefährlichsten Stimmen. Tausende gehen auf die Straße als sie 2015, nachdem sie einen Korruptionsskandal enthüllt, in den der Präsident verwickelt ist, entlassen wird. RADIO SILENCE zeichnet das mitreißende Porträt einer Frau, die sich weigert, sich einschüchtern und zum Schweigen bringen zu lassen.