Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte

In diesem Jahr hatten sieben Filmemacher*innen die Chance, den renommierten  Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte zu gewinnen. Der Preis, gestiftet von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, ist mit 3.000 Euro dotiert. 

Gewinner 2024: Mediha von Hasan Oswald

Die internationale Jury zeichnet damit einen Wettbewerbsfilm für seine herausragende künstlerische und inhaltliche Leistung aus. Erstmalig wurde der Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte beim Human Rights Film Festival Berlin 2019 verliehen. Peter Brandt, Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt, überreichte den Preis damals an den russischen Regisseur Askold Kurov.

Wir brauchen diese Ebene der Emotionen, die Dokumentarfilme in uns auslösen, um Dinge wirklich zu begreifen und verinnerlichen zu können.
Peter Brandt

Gewinnerfilm Mediha 

Der herausragende Dokumentarfilm befasst sich mit dem von ISIS begangenen Völkermord an den Jesid*innen und dessen Folgen. Der Film legt die Kamera in die Hände seiner Protagonistin Mediha und lässt uns an ihrem erschütternden und ermutigenden persönlichen Zeugnis teilhaben. Wir verfolgen den Alltag und die Gedanken der Teenagerin, die jahrelang in sexueller Sklaverei leben musste und nach ihrer Rettung unter schwierigen Umständen in einem Flüchtlingslager lebt. Er zeigt anschaulich, wie gesellschaftliche Konventionen dieses Trauma verstärken, und erforscht, wie die Gewalterfahrung das Leben von Mediha und ihren Brüdern prägt und wie sie mit der individuellen und kollektiven Trauer umgehen. Medihas Leben offenbart auf ergreifende Weise die anhaltenden Auswirkungen von Krieg, religiösen Konflikten und Gewalt auf Frauen und Kinder und bietet gleichzeitig einen ermutigenden Einblick in Wege zur Heilung.

Auszug aus dem Jurystatement

zum Film

Nominierte Filme 2024

Jury 2024

Von links nach rechts: Malte Mau, Peter Brandt (nicht Teil der Jury), Liwaa Yazji, Dr. Jens Eder. Nicht im Bild: Luisa Neubauer, Margje de Koning

 

"Es ist eine große Freude und Ehre, Teil der Jury sein zu dürfen. Mehr denn je brauchen wir die schonungslosen Blicke auf die Realität. Und ebenso braucht es gerade jetzt die Geschichten, Bilder und Filme, die uns radikal hoffnungsvoll zeigen, was aus der Welt werden könnte, wenn wir es nur wollen."

Luisa Neubauer (Jurymitglied 2024)

5. NOVEMBER 2024