Preise 2019
Dokumentarfilme können durch begleitende Impact-Kampagnen zu signifikantem positiven Wandel beitragen. Diese innovative Kraft des Dokumentarfilms soll im Rahmen des Sustainable Impact Awards hervorgehoben werden. Der Preis, der 2019 im Rahmen der Unterstützung des Auswärtigen Amtes für das Human Rights Film Festival verliehen wird, zeichnet ein Impact-Konzept zu einem Film im Rahmen des Human Rights Film Festival Berlin aus. Der mit 3.000 EUR dotierte Preis dient als Startfinanzierung zur Umsetzung der ausgezeichneten Idee.
Per Byman ist seit Februar 2018 der Geschäftsführer von NRC Flüchtlingshilfe Deutschland. Zuvor war er sechs Jahre lang CEO der humanitären Stiftung des schwedischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens Radiohjälpen. Frühere Positionen umfassen sieben Jahre als humanitärer Direktor bei Sida sowie verschiedene Positionen für das internationale Caritas-Netzwerk, darunter drei Jahre in Bosnien und Herzegowina. Byman ist außerdem Mitglied des Beirats von BIRN (Balkan Investigative Reporting Network), einer Organisation, die investigativen Journalismus auf dem Balkan fördert. Er hat einen MA in deutscher politischer Linguistik von der Universität Stockholm, wo seine Magisterarbeit die Verwendung des Begriffes „Flüchtling“ in deutschen Medien im Jahr 1989 analysiert.
Byman ist verheiratet und hat zwei Kinder, einen Sohn, der vor kurzem geboren wurde, und eine 18-jährige Tochter, die in Schweden Musiktheater studiert. Er hat auch eine mehrjährige Bühnenerfahrung als Pianist, Trompeter und Sänger in vielen verschiedenen Konstellationen.
Selmin Çalışkan ist Direktorin für Institutionelle Beziehungen für das Berliner Büro der Open Society Foundations. In ihrer Position vernetzt sie das neue Open Society Büro mit wichtigen Akteuren und Akteurinnen der Berliner Community, allen voran der inspirierenden und starken Zivilgesellschaft und den politischen Institutionen. Sie verfügt über zahlreiche Erfahrungen in politischer Anwaltschaftsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und im Engagement für Menschenrechtsfragen, Entwicklungspolitik und Peacebuilding, sowohl in Deutschland als auch in Kriegs- und Konfliktregionen (Kosovo, Liberia und Afghanistan). Zuletzt war Selmin Çalışkan Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland. Darüber hinaus arbeitete sie für Organisationen wie die Europäische Frauenlobby in Brüssel, dica mondiale, die GIZ in Kabul und Care International. Ursprünglich kommt sie aus der Sozialarbeit mit geflüchteten Frauen und Migrantinnen und arbeitete in Bündnissen zwischen feministischen Migrantinnen, jüdischen und schwarzen Frauen in Deutschland.
Marie Steinmann studierte Grafikdesign in Hamburg und war bei mehreren Medien-Agenturen beschäftigt. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Dubai bereiste sie die Welt. Zurück in Berlin arbeitete Marie für den Forschungsmarkt der TU Berlin. 2007 reiste Marie Steinmann für die britische Organisation ANNO’S AFRICA nach Kenia und leitete dort den Kunstunterricht für Kinder an einer Schule im Majengo Slum in Nairobi. Bald darauf begleitete sie weitere Workshops in den Slums von Nairobi und einem Township in Kapstadt. Aus diesem Engagement ging 2008 One Fine Day e. V. hervor. Den Verein gründete Marie Steinmann zusammen mit ihrem Mann Tom Tykwer in Berlin. In den mehr als zehn Jahren hat Marie eine Struktur entwickelt, bei der inzwischen rund 1500 Kinder aus ostafrikanischen Slums wöchentlich in vielen Disziplinen an ihre künstlerischen Potentiale herangeführt werden. 2010 folgte die Gründung der gemeinnützigen Filmproduktionsfirma ONE FINE DAY FILMS, die jährlich Filmworkshops für junge afrikanische Filmschaffende durchführt. 2017 drehte Marie Steinman eine Video-Installation in Kibera.
Der von der Bundeskanzler Willy-Brandt-Stiftung mit 3.000 EUR dotierte Preis zeichnet einen Dokumentarfilm für seine herausragende künstlerische und inhaltliche Leistung aus. Der Preis wird im Rahmen des Human Rights Film Festival Berlin 2019 von Peter Brandt überreicht.
Neben der Zuständigkeit für die Programmabteilung bildet Fred Abrahams Redearcher für Human Rights Watch aus. Zuvor dokumentierte er Menschen- und Kriegsrechtsverletzungen u.a. in Syrien, Libyen und im Kosovo. Im Prozess gegen Slobodan Milošević sagte er vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das frühere Jugoslawien in Den Haag aus.
Karin Albers ist Videokünstlerin, Dokumentarfilmerin, Kamerafrau und gestaltet öffentliche Räume mit Licht. Sie verbrachte viele Jahre in Lateinamerika, studierte in Kunst und Film Münster und Mexiko Stadt, lebt und arbeitet in Berlin. www.almafilm.de
Marion Döring hat von 1972 bis 1975 an der Universität Mainz Französisch und Portugiesisch studiert. Von 1976 bis 1979 arbeitete sie als erst als Volontärin und anschließend als Redakteurin bei den Tageszeitungen Fuldaer Zeitung und Hessisch/Niedersächsische Allgemeine. Zwischen 1980 und 1985 war sie als freie Journalistin tätig. Von 1985 bis 1988 war sie Presseattaché der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 und der Europäischen Kulturhauptstadt Berlin 1988. Der European Film Academy ist sie seit ihren Anfängen im Jahr 1988 verbunden. Erst als PR-Managerin für die European Film Awards, später als Projektmanagerin für die Aktivitäten und Publikationen der European Film Academy. Seit 1996 ist sie deren Geschäftsführerin, seit 2004 Produzentin der European Film Awards, seit 2006 Geschäftsführerin der EFA Productions gGmbH, die gemeinsam mit der European Film Academy die European Film Awards produziert, seit 2012 außerdem Produzentin des EFA Young Audience Award.
Malte Mau leitet die Presse- & Öffentlichkeitsarbeit der
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung. Seit 15 Jahren arbeitet er in der Politik- und Kulturkommunikation, unter anderem als Kommunikationsverantwortlicher bei Berlinale Talents und der American Academy in Berlin.
Martina Dase leitet seit 2016 die Stabsstelle Strategische Kommunikation bei Save the Children Deutschland. Die Filmemacherin und Kommunikationsexpertin hat über 50 Reportagen und Dokumentationen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen (ARD, Arte, 3sat) realisiert und war danach in Führungspositionen bei Greenpeace und der Welthungerhilfe tätig. Für das Jubiläumsjahr von Save the Children entwickelte sie u.v.a. ein internationales Fotoprojekt und Kooperationen mit Filmfestivals.
Der von der UNO-Flüchtlingshilfe mit 3.000 EUR dotierte Preis zeichnet acht Kurzfilme von Nachwuchsfilmemacher*innen zum Thema „Was bedeuten Menschenrechte für dich?!“ aus. Die besten Einreichungen werden während des Festivals gezeigt.
Dirk Wilutzky studierte zwei Jahre Philosophie und Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Von 1991 bis 1993 arbeitete er als Regieassistent am Landestheater Eisenach. 1993 zog er wieder nach Berlin wo er in verschiedenen Positionen an Filmproduktionen mitarbeitete: Cutter-Assistent, Fahrer, Aufnahmeleiter, Produktionsleiter, Herstellungsleiter. Seit 2005 macht er auch selber Filme: The Fleetingness, Pitching in Hollywood, Was tun? - 30 Kurzfilme für eine gerechte und nachhaltige Zukunft der Menschheit, Parkbank Perspektiven. - Nebenher produziert er Dokumentarfilme. Für den von ihm produzierte Film Citizenfour erhielt er, gemeinsam mit Mathilde Bonnefoy und Laura Poitras, 2015 den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Er interessiert sich besonders für die Wirksamkeit kurzer und Kürzest-Dokumentarfilme.
Anetta Kahanes Eltern wurden während des Nationalsozialismus aus politischen und rassischen Gründen verfolgt. Somit ist sie zeitweilig im Ausland (Indien, Südamerika) aufgewachsen. Nach dem Abitur 1973 war sie Volontärin in der Lateinamerika Redaktion von Radio Berlin International, studierte dann Lateinamerika-Wissenschaft und war Übersetzerin in Afrika. Es folgten Literarische Übersetzungen, Engagement in Arbeitsgruppe Ausländerfragen des Neuen Forums und die Arbeit als Ausländerbeauftragte des Magistrats von Ostberlin. Anetta gründete u.A. den Arbeitskreis Roma und Sinti und das Zentrum Demokratische Kultur zum Thema Rechtsextremismus. 1998 war sie Gründungsmitglied der Amadeu Antonio Stiftung (Dezember 1998) und seitdem Vorsitzende des Kuratoriums/Vorstandes, seit 2003 ist sie hauptamtliche Vorsitzende. 2002 erhielt sie den Moses–Mendelssohn–Preises des Landes Berlin und die Hermann–Tempel-Medaille.
Gunnar Solka ist seit 15 Jahren Schauspieler in der Serie „Lindenstraße“. Er wechselte nach Volontariat und seiner Arbeit als Redakteur bei einer Tageszeitung 1996 den Beruf und studierte in München Schauspiel. Bereits während des Studiums spielte er in Weilheim Theater. Nach einigen Theaterengagements und Rollen in TV-Produktionen (u.a. „Marienhof“) begann er 2004 mit einer durchgehenden Hauptrolle als Peter „Lotti“ Lottmann in der ARD-Serie „Lindenstraße“. 2016 und 2017 gab er neben seiner Arbeit Schauspieler Deutschunterricht für Geflüchtete an der Fortbildungsakademie der Wirtschaft in Eberswalde und Hennigsdorf. Gunnar Solka lebt in Berlin.
Jabora Speder leistet seit 2018 ihren politischen Freiwilligendienst beim Human Rights Film Festival Berlin und ist dabei vor allem für Social Media und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sie engagierte sich vorher schon in Rahmen von Jugend mit Courage in Geflüchtetenunterkünften und setzte sich für verpflichtenden Politikunterricht in Berlin ein. Außerdem ist sie bei Seebrücke aktiv und stand selbst für kleinere Theater und Filmprojekte auf der Bühne.
Sophia Oppermann, geboren 1968 in Gießen, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie. Anschließend absolvierte sie ein TV-Volontariat und arbeitete in Köln und Berlin mehrere Jahre bei verschiedenen Fernsehsendern als freie Journalistin und Filmemacherin. Der Wechsel von der beobachtenden Berichterstattung in die politische Aktion war eine bewusste Entscheidung: Um sich aktiv und nachhaltig gegen Menschenverachtung und für Zivilcourage einzusetzen, war sie bei Gründung des Vereins Gesicht Zeigen! im Jahr 2000 von Anfang an dabei. Seither leitet sie den Verein als Geschäftsführerin und ist darüber hinaus im Vorstand tätig. Sophia Oppermann hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Stephan Lamby ist Dokumentarfilmer und Produzent. Mit seiner Firma ECO Media TV-Produktion produziert er Dokumentationen zu Themen aus Politik, Wirtschaft Geschichte, Kultur und Wissenschaft. Als Autor für Fernsehdokumentationen über politische und wirtschaftliche Themen machten ihn seine Porträts einzelner Politiker*innen z.B. Angela Merkels, Joschka Fischer, Fidel Castro oder Henry Kissinger bekannt. Für seine Arbeiten wurden ihm mehrere Medienpreise verliehen, beispielsweise der Deutsche Fernsehpreis, der Medienpreis des Deutschen Bundestages und zuletzt die Goldenen Kamera im Jahr 2019.
Der Schauspieler, Autor und Produzent Adnan Maral durch die Erfolge der ARD-Serie „Türkisch für Anfänger“ und die Filmreihe „Die Wilden Kerle“ bundesweit bekannt. Mit dem Ensemble der Serie „Türkisch für Anfänger“ erhielt er 2006 den Deutschen Fernsehpreis. Seine Produktionsfirma Yalla Productions erzählt Cross-Culture Geschichten wie „Zaun an Zaun“ oder der im Herbst erscheinende Film „Servus, Schwiegersohn!“.
Bernhard von Grünberg ist Mitglied des ehrenamtlichen Vorstandes der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR). Er war von 2000–2005 und 2010–2017 Landtagsabgeordneter (SPD) in Nordrhein-Westfalen. Der Volljurist engagiert sich zudem ehrenamtlich: er war Vorsitzender des Mieterbundes NRW und ist aktuell Vorsitzender des Mieterbundes Bonn/ Rhein- Sieg/Ahr sowie aktiv im Kulturforum Türkei Deutschland, etwa beim „Rechtshilfefond für politisch Verfolgte in und aus der Türkei“. Er war mehrere Jahre Vorstandmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung und zudem Mitinitiator sowie langjähriger Vorsitzender der Aktion Courage. 2009 erhielt er für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.