Ella’s Riot - Geschichte einer Sámi

Die Sámi sind ein zähes Volk. Obwohl ihr Lebensraum in den nordischen Regionen von Skandinavien und Russland seit Jahrhunderten bedroht ist, verteidigt die indigene Bevölkerung ihre kulturellen und territorialen Rechte gegen Umweltverschmutzung und Klimawandel auf beeindruckende Weise.

Artikel von Anna Ramskogler-Witt


Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen ihres Heimatlandes Sápmi begann bereits im 17. Jahrhundert und führte zu erheblichen Landverlusten. Aber auch dazu, dass sie von anderen Bevölkerungsgruppen unterdrückt wurden, Zwangsarbeit leisten mussten und ihnen ihre religiösen Praktiken verboten wurden. Sámi-Kinder wurden dazu gezwungen, in Internatsschulen zu leben, in denen ihre Muttersprache verboten war.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte nahm der Widerstand der Sámi stetig zu, angeführt von beeindruckenden Persönlichkeiten wie Elsa Laula (rechts im Bild), die Pionierarbeit leistete, mit der Organisation der ersten „Samischen Nationalversammlung“ in Trondheim am 6. Februar 1917. Deiser Tag ist heute offizieller samischer Nationalfeiertag. Im Jahr 1956 wurde der „Samische Rat“ gegründet, eine der ersten transnationalen indigenen Organisationen.

You've been talking over me / Seconds, minutes turn into hours / And I keep on waiting / For you to start listening Is any of this sinking in? [...]Cause we’re out here fighting for fundamental rights / And we’ll keep on fighting for the rest of our lives
Foto Ella
Aus Ellas Song "Trespassing"

Trotz der bemerkenswerten Fortschritte der Sámi in verschiedenen Bereichen, darunter Sprache, Bildung, Kunst und Medien, besteht weiterhin ein dringender Bedarf an materieller Unterstützung und formaler Anerkennung.

Schweden, Finnland und Russland haben das Übereinkommen 169 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), das darauf abzielt, die Rechte indigener Völker zu schützen, noch nicht ratifiziert. Norwegen hingegen hat dieses Übereinkommen bereits 1990 angenommen und die Kontrolle über das Land der nördlichsten Provinz, Finnmark, an die dort lebende Bevölkerung übergeben. In der jüngsten Zeit sind Konflikte um Bergbau, Windparkprojekte und Fischereirechte in den Vordergrund gerückt. Auch der sogenannte „grüne Kolonialismus“ bedroht das Leben der Sámi. Dieser Begriff bezieht sich auf Projekte, die im Namen des Klimaschutzes durchgeführt werden, aber die traditionelle Lebensweise der Sámi gefährden. Obwohl Proteste der Sámi in einigen Fällen zu bedeutenden Gerichtsentscheidungen geführt haben, die ihre Rechte stärken, geht der Kampf der Sámi um den Erhalt ihrer Kultur und ihrer territorialen Rechte weiter.
 

21. SEPTEMBER 2023