Das Human Rights Film Festival Berlin kehrte vom 11. bis 22. Oktober 2023 zum sechsten Mal in die Hauptstadt zurück. Unter dem Motto The Good Fight präsentierten wir mehr als 40 internationale Dokumentarfilme, die berührende, aufrüttelnde Geschichten von Menschen erzählen, die sich dem Kampf für eine bessere Welt verschrieben haben. Das Festival wurde organisiert von Aktion gegen den Hunger in Partnerschaft mit Greenpeace.
Das Festival wurde mit der Deutschlandpremiere von 20 Days in Mariupol des ukrainischen Journalisten und Pulitzer-Preisträgers Mstyslav Chernov eröffnet. Chernov verbrachte gemeinsam mit Kolleg*innen 20 Tage in der belagerten Hafenstadt Mariupol. Sie dokumentieren mit schockierenden Bildern Kriegsgräuel wie die Bombardierung einer Geburtsklinik und Angriffe auf die Zivilbevölkerung. 2024 gewann der Film den Oscar als bester Dokumentarfilm.
Schirmfrau 2023 – Enissa Armani
Die deutsch-iranische Comedian und Menschenrechtsaktivistin Enissa Amani ist Tochter eines Literaten, der während des Studiums inhaftiert wurde, und einer Ärztin, die im Iran politisch verfolgt wurde, 1985 floh die Familie nach Deutschland.
HUMAN RIGHTS FORUM
Begleitend zum öffentlichen Programm fand 2023 zum vierten Mal mit dem Human Rights Forum ein hochkarätiges Fachprogramm für Filmschaffende, Journalist*innen, Aktivist*innen und Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft statt. Das Programm stellte sich der Frage nach Storytelling & Impact sowie Climate-Storytelling und bot verschiedene interaktive Diskussionsformate sowie Workshops an. Dazu bereicherte ein neues Format das Programm: In Masterclasses erzählten erfahrene und inspirierende Persönlichkeiten über ihren Lebensweg und teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Teilnehmenden.
WETTBEWERB
Der Dokumentarfilm While We Watched von Vinay Shukla über den indischen Fernsehjournalisten Ravish Kumar gewann 2023 Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte. Den Ehrenpreis für Demokratie und Freiheit erhält die Kampagne „End Gender Apartheid“. Die Kampagne fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, geschlechtsspezifische Apartheid als Verbrechen nach internationalem Recht anzuerkennen.
Den Publikumspreis ging an Transition von Jordan Bryon und Monica Villamizar über den Journalisten und trans Mann Jordan Bryan in Afghanistan. Erstmal wurde der Youth Award vergeben: Die Auszeichnung erhielt der Film The Mind Game von Eefje Blankevoort, Els van Driel & Sajid Khan Nasiri über die gefährleiche Reise von Sajid Khan Nasiri, der mit 14 Jahren auf eigene Faust aus Aufghanistan flieht – und mit seinem Handy aufnimmt.