Programm 2018

Unter dem Motto Access – Zugang fand vom 20.  bis 26. September 2018 die allererste Ausgabe des Human Rights Film Festival Berlin statt. Mit dem Fokus auf die globale Flucht- und Migrationsbewegung – Gesichter der Flucht wurden im ersten Jahr mehr als 20 Dokumentarfilme rund um das Thema in insgesamt drei verschiedenen Locations gezeigt. Das Festival wird seit 2018 von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger organisiert. Eröffnet wurde das erste HRFFB mit dem Film Watani – My Homeland von Marcel Mettelstiefen, der die Geschichte einer Familie im zerstörten Aleppo erzählt. 

Schirmherr 2018 - Ai WeiWei

Beim ersten Human Rights Film Festival Berlin war es uns eine große Ehre und Freude, den chinesischen Konzeptkünstler, Filmemacher und Menschenrechtsaktivisten Ai Weiwei als Schirmherren des Festivals an unserer Seite zu haben.

Filme

A Year of Hope

Mikala Krogh | DK, NL, PH | 2017 | 83 Min. | OmeU

Viele philippinische Jungen schlafen auf Pappkartons in den Straßen Manilas. Erst 13 oder 14 Jahre alt, haben sie häufig schon Schreckliches erlebt: Sie wurden zu Opfern von sexuellem Missbrauch, flüchteten sich in Drogensucht oder wurden Zeugen von schlimmen Verbrechen wie dem Mord an engsten Verwandten. Die Non-Profit Organisation Stairway nimmt diese Kinder ein Jahr lang in ihre Obhut, um ihr Schicksal zu ändern. Die dänische Regisseurin Mikala Krogh begleitet sie dabei mit der Kamera. Wie geht es den Jungen während eines Jahres voller Aufmerksamkeit, Psychotherapie und dem Versuch, ihnen eine Kindheit zurückzugeben? Werden die Erfahrungen, die sie dort machen, ihr Leben zum Besseren wenden?

Nowhere to Hide

Zaradasht Ahmed | NO, SE | 2016 | 86 Min. | OmeU

Als die US-amerikanische Armee 2011 aus dem Irak abzieht, hinterlässt sie ein Land, das von jahrelanger Gewalt geprägt ist. Der
Krankenpfleger Nori Sharif lebt in Jalawla in der Region Diyala, einer der gefährlichsten Gegenden im Zentralirak, die allgemein als
„das Todesdreieck“ bekannt ist. Der Filmemacher Zaradasht Ahmed gibt ihm eine Kamera, mit der er fünf Jahre lang Personen
begleitet, die den Krieg überlebt haben. Mit feinem Gespür filmt er die Hilflosigkeit der Familien, aber auch deren Überlebenswillen
angesichts der anhaltenden gewaltsamen Konflikte. So wird er Chronist eines Krieges, in dem sogar der eigene Nachbar zum Feind
werden kann. Irgendwann muss auch Sharif flüchten und richtet die Kamera nun auf sein eigenes Schicksal.

Of Fathers and Sons

Talal Derkl | DE, LB, SY | 2017 | 98 Min. | OmeU

Als die US-amerikanische Armee 2011 aus dem Irak abzieht, hinterlässt sie ein Land, das von jahrelanger Gewalt geprägt ist. Der
Krankenpfleger Nori Sharif lebt in Jalawla in der Region Diyala, einer der gefährlichsten Gegenden im Zentralirak, die allgemein als
„das Todesdreieck“ bekannt ist. Der Filmemacher Zaradasht Ahmed gibt ihm eine Kamera, mit der er fünf Jahre lang Personen
begleitet, die den Krieg überlebt haben. Mit feinem Gespür filmt er die Hilflosigkeit der Familien, aber auch deren Überlebenswillen
angesichts der anhaltenden gewaltsamen Konflikte. So wird er Chronist eines Krieges, in dem sogar der eigene Nachbar zum Feind
werden kann. Irgendwann muss auch Sharif flüchten und richtet die Kamera nun auf sein eigenes Schicksal.

Silas

Anjali Nayar, Hawa Essuman | CA, ZA, KE | 2017 | 80 Min. | OmeU

Der Dokumentarfilm Silas porträtiert den Alltag des Umweltaktivisten Silas Siakor. Unermüdlich kämpft er gegen multinationale
Unternehmen, die ihre Profite aus dem Bergbau vor das Leben armer Bauernfamilien stellen. An vielen Orten, weltweit, gibt es
vernünftige Politikerinnen und Politiker, gute Schul- und Gesundheitssysteme – warum sollte das nicht auch in Liberia möglich sein?
Silas wird zum Symbol im Kampf gegen Korruption in seinem Land. Denn auch unter der weltbekannten liberianischen Präsidentin
und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf bleibt die Korruption eine riesige Herausforderung. Millionen Dollar an Spendengeldern fließen auf die Konten von Familienmitgliedern der Präsidentin. Das ergeben Silas‘ Recherchen. Ernüchternde Erkenntnisse, wie diese, spornen ihn aber nur noch mehr an, seine Vision einer besseren Zukunft für Liberia weiterzuverfolgen.

Starless Dreams

Mehrdad Oskouel | IR | 2016 | 76 Min. | OmeU

Starless Dreams gibt Einblicke in das Leben weiblicher Teenager, die ihre Zeit in einer Jugendhaftanstalt am Stadtrand von Teheran
absitzen. Der iranische Filmemacher Mehrdad Oskouei hat die jungen Frauen im Gefängnis begleitet und ihre Geschichten dokumentiert. Die Gründe für ihre Inhaftierungen sind ganz unterschiedlich. Mit der Zeit öffnen sich die Mädchen mehr und mehr und erzählen – mit entwaffnender Ehrlichkeit – von ihren kriminellen Taten. Sie haben Angehörige ermordet, waren in Bankraub verwickelt oder wurden verhaftet, weil sie Kokain bei sich hatten. Das Porträt der Inhaftierten ist stets respektvoll und geprägt von echter Anteilnahme am Schicksal der Protagonistinnen. Als Zuschauer erfahren wir von ihren Ängsten vor der Rückkehr in ein normales Leben, von der Herzlichkeit und dem Zusammenhalt der Mädchen untereinander.

Thank you for the Rain

Julia Dahr,  Kisilu Musya | NO, GB | 2017 | 90 Min. | OmeU

Kisilu Musya ist Familienvater und Bauer in einem kleinen Dorf in Kenia. Anfangs filmt er seinen Alltag, doch nach und nach wird er
durch seine Lebensumstände immer mehr zum Umweltaktivisten. Über fünf Jahre porträtieren er und die Filmemacherin Julia Dahr
das ländliche Leben in Kenia, in welchem die Menschen zunehmend unter dem Klimawandel leiden. Über seine Gemeinde hinaus, wird Kisulu vor allem auch durch die Freundschaft mit Filmemacherin Julia Dahr international mehr und mehr als ernstzunehmender Aktivist wahrgenommen. Gemeinsam mit ihr reist er zum Pariser Klimagipfel und spricht dort vor den mächtigsten Menschen der Welt. Dank seines Einsatzes wird deutlich: Der Klimawandel ist nicht abstrakt, sondern er hat bereits heute dramatische Folgen für viele Menschen, die wir nicht länger ignorieren dürfen.

The Deminer

Hogir Hirori, Shinwar Kamal | SE | 2017 | 82 Min. | OmeU

Nach dem Sturz von Saddam Hussein 2003 geht der achtfache Vater Fakir Berwari zur Armee, um den Terror in seinem Heimatland,
Irak, zu bekämpfen. Als er mitbekommt, wie viele unschuldige Menschen durch Minen getötet werden, entschließt er sich, sein Leben der Entschärfung von Landminen zu widmen. Nur mit einem einfachen Messer und einer Zange ausgerüstet, entschärft er tausende Minen, bis er bei einem seiner Einsätze schwer verletzt wird und ein Bein verliert. Fakir verlässt das Militär, doch der Drang zu helfen ist stärker. Immer wieder blickt Fakir bei seiner heiklen Mission dem Tod ins Auge, doch er gibt niemals auf. 

The Judge

Erika Cohn | US, PS | 2017 | 81 Min. | OmeU

Kholoud Al-Faqih hat nie verheimlicht, dass sie Großes vorhat. Dennoch verändert sich ihr Leben grundlegend, als sie zur ersten weiblichen Richterin der Scharia in Palästina ernannt wird. Ihre Arbeit entfacht den Diskurs über gleiche Zugangsrechte zu Bildung, Geschlechter-und systemische Diskriminierung. In ihrer Rolle als Richterin kämpft Kholoud für die Rechte derjenigen, deren Stimmen nicht gehört werden. Der Film zeigt, mit welchen Hindernissen die Richterin zu kämpfen hat, in einer Gesellschaft, in der Männer per Gesetz das Sagen haben, aber auch, wie sie mehr und mehr Nachfolgerinnen ermutigt. Das Porträt dieser Frau gibt Einblicke in die islamische Gesellschaft und den Wandel, der sich dort vollzieht.

The Venerable W

Barbet Schröder | FR, CH | 2017 | 100 Min. | OmeU

Die ethnische muslimische Minderheit der Rohingya lebt seit langem am Rande der überwiegend buddhistischen Gesellschaft in Myanmar. Der nationalistische Mönch Wirathu ist der ideologische Führer einer radikalen Bewegung gegen die Rohingya. Eigentlich heißt es im Buddhismus, man solle den sanften Weg gehen und Gewalt zerstöre den Buddhismus. Dennoch gibt es radikale Nationalisten unter den Mönchen, die im Namen der Religion Gewalt gegen Muslime ausüben. Diese Gewalt ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und schließlich eskaliert. Der Film porträtiert den nationalistischen Mönch Wirathu und untersucht den aggressiven und gewaltbereiten Nationalismus, der sich in Myanmar ausgebreitet hat.

We are Humanity

Alexandre Dereims | FR | 2016 | 90 Min. | OmeU

Eine Insel weit draußen im indischen Ozean ist das Zuhause der Jarawa. Sie stammen von den ersten Menschen ab, die Afrika vor
70.000 Jahren verlassen haben. In Asien lebten sie in absoluter Isolation, bis ihre Existenz vor einigen Jahren entdeckt und
bekannt wurde. Heute gibt es noch etwa 400 Mitgliederinnen und Mitglieder des Stammes und diese versuchen alles, um ihr Paradies zu verteidigen. Doch der Tourismus dringt immer weiter in ihr Territorium vor und die indische Regierung fordert, dass die Jarawa sich den neuen Begebenheiten anpassen. Erstmals hatte ein Filmteam die Möglichkeit, die Jarawa in ihrem natürlichen Umfeld zu begleiten. Dabei haben sie eine Welt festgehalten, in der die Menschen anscheinend gänzlich frei und glücklich leben.

Women of the Venezuelan Chaos

Margarita Cadenas | FR, VE | 2017 | 83 Min. | OmeU

Fünf sehr unterschiedliche Geschichten von Frauen in Venezuela, die alle eine Gemeinsamkeit haben: Sie zeigen die Schwere der
sozialen, ökonomischen und politischen Krise in einem Land, das an der Schwelle zum vollständigen Kollaps steht. Windeln und ähnliche „Luxusartikel“ sind nur noch durch Tausch erhältlich. In den Geschäften gibt es kaum noch etwas zu kaufen und die Bevölkerung muss sich Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt besorgen. Das Fehlen von Medizin in Krankenhäusern sorgt dafür, dass sich nur
wenige eine Behandlung leisten können und die Ärztinnen und Ärzte entscheiden müssen, wen sie behandeln und wen sie abweisen.

8 Borders, 8 Days

Amanda Bailly | LB | 2016 | 88 Min. | OmeU

Wie jede Mutter möchte die Alleinerziehende Sham ihren beiden Kindern Yaman und Lulu eine sichere Zukunft ermöglichen. Doch in ihrem Heimatland Syrien wird die Situation für die geschiedene Mutter und ihre beiden Kinder immer aussichtsloser. Als Sham einen Antrag auf Umsiedlung in die USA stellt, wird er abgelehnt. Um ihren Kindern Schutz und eine friedliche Zukunft bieten zu können, sieht sie sich gezwungen, die Flucht auf illegalem Wege zu bestreiten. Lebensbedrohliche Situationen für sie und ihre Kinder sowie viele andere Risiken gehen mit der illegalen Flucht einher.

8, Lenin Avenue

Valérie Mitteaux, Anna Pitoun | FR | 2017 | 101 Min. | OmeU

Über 15 Jahre hinweg begleiten zwei Regisseurinnen die Protagonistin Salcuta Filan und ihre Familie. Als alleinerziehende Witwe verlässt Salcuta ihre Heimat Rumänien, in der sie als Roma keine Perspektive hat. In der kleinen französischen Gemeinde Achères findet sie viel Unterstützung und baut sich und ihren Kindern eine neue Existenz auf. Dennoch werden sie und ihre Kinder immer wieder mit Fremdenfeindlichkeit konfrontiert. Der Film begleitet das Leben der Familie über Jahre hinweg und dokumentiert nicht nur die Entwicklung der Familie und ihrer Gemeinde, sondern zeigt auch die Benachteiligung, die Roma-Familien in Europa heute noch erleben.

Erstaufnahme II

Marc Eberhardt, Pablo Ben Yakov | DE | 2016 | 78 Min. | OmeU

Ende 2014 wird in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb die zweite Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete in Baden Württemberg eröffnet. Der Ortskern zählt nur etwa 5000 Einwohner und vom nahegelegenen Truppenübungsplatz hört man regelmäßig MG-Lärm und schweres Geschütz. Während die Mitarbeiter der LEA ihre Aufgaben aufnehmen, sind ihre Bewohner bald das Hauptgesprächsthema im Ort.

Human Flow

Ai Weiwei | DE | 2017 | 140 Min. | OmeU

Migration und Flucht gehören zu den Themen, die unsere Gegenwart am stärksten prägen. Über 68 Millionen Menschen sind aktuell auf der Flucht. HUMAN FLOW beschäftigt sich mit dem Thema als großes Ganzes und gibt gleichzeitig einen persönlichen und notwendigen Einblick in einzelne Schicksale und menschliche Geschichten. Der Film visualisiert auf beindruckende Art und Weise, wie sehr die Thematik unsere Welt bestimmt, wie präsent und umfassend sie ist und wie unterschiedlich Migration aussehen kann. HUMAN FLOW, der in mehr als 23 Ländern gedreht wurde, beleuchtet die Flucht- und Migrationsbewegungen von ihren unterschiedlichsten Seiten. Kann die Menschheit es schaffen, über den eigenen Tellerrand zu blicken – jetzt, wo es nötiger ist, denn je?

Insel 36

Asli Özarslan | DE | 2014 | 65 Min. | OmeU

INSEL 36 ist ein Dokumentarfilm über die Proteste von Geflüchteten in Berlin. Seit einem Jahr leben Asylsuchende mitten in Berlin
Oranienplatz in Zelten, um gegen die Isolation von Flüchtlingen Aufmerksam zu machen. Unter ihnen ist nur eine Frau, die Sudanesin Napuli – ihr Ziel: die Veränderung des Asylrechts und die Aufhebung der Residenzpflicht.

Lost in Lebanon

Sophia und Georgia Scott | GB | 2016 | 80 Min. | OmeU

Während der Syrienkrieg Generationen ohne Bildung, Gesundheitsversorgung oder einen Status zurücklässt, folgt LOST IN LEBANON vier syrischen Geflüchteten und ihren Versuchen, sich im Libanon ein neues Leben aufzubauen. Die Ausdauer der syrischen Gemeinschaft, die aktuell 25 Prozent der Bevölkerung des Libanon ausmacht, ist erstaunlich groß. Die Menschen bemühen sich sehr, Ressourcen zu teilen und zusammenzuarbeiten. Doch zunehmend wird die Situation aussichtsloser: Verheerende neue Visa-Gesetze der libanesischen Regierung bringen Millionen von Geflüchteten in Gefahr, verhaftet oder abgeschoben zu werden.

Muhi – Generally Temporary 

Rina Castelnuovo-Hollander, Tamir Elterman | IL, DE | 2017 | 86 Min. | OmeU

Muhi, ein kleiner Junge aus Palästina, leidet an einer unheilbaren Krankheit. Nur ein Krankenhaus in Israel kann ihm die Behandlung bieten, die er benötigt. Der Film begleitet Muhi über viele Jahre. Zusammen mit seinem Großvater, welcher seine wichtigste Bezugsperson ist, lebt er in der Klinik, die beide nicht verlassen dürfen. Trotz seiner Lebenssituation und seiner gesundheitlichen Beschwerden hat er Freude am Leben. Muhis Großvater ist die einzige Verbindung zu seiner palästinensischen Herkunft und Kultur. Und so beeinflusst der langjährige Aufenthalt in Israel seine Identität. Muhis Mutter bekommt nur selten die Genehmigung, ihren Sohn zu besuchen und muss sich um ihre weiteren Kinder in Gaza kümmern. Gefangen zwischen zwei Welten versucht Muhi unermüdlich, seinen Platz zu finden.

Return to Afghanistan

Mohammad Mehdi Zafari | AF | 2017 | 41 Min. | OmeU

Sieben Geflüchtete verließen einst ihr Heimatland Afghanistan. Ihre Flucht zog sich über Generationen hinweg und brachte sie
an viele verschiedene Orte. Jetzt kehren sie zurück. Zuletzt haben sie in Deutschland, Pakistan und im Iran gelebt. Die Gründe für
ihre Rückkehr sind unterschiedlich. Einige gehen freiwillig zurück, andere wurden abgeschoben. Einige wollen nun dabei helfen,
ihr Land wiederaufzubauen, andere sehen für sich keine Zukunft inmitten von Konflikten und Gewalt. Mit welchen Realitäten sehen sie sich konfrontiert, nun da sie zurück sind in einem Land, das sie einst für ein vermeintlich besseres Leben verlassen hatten?

The Wait

Emil Langballe | DK | 2016 | 58 Min. | OmeU

Die 14-jährige Rokhsar spielt gerne Fußball, trifft sich mit ihren Freundinnen und hat Spaß an der Schule. Doch ein glückliches Leben führt sie nicht. Gemeinsam mit ihrer Familie floh Rokhsar vor fünf Jahren von Afghanistan nach Dänemark, wo sie auch heute noch lebt. Obwohl die Familie in Afghanistan von den Taliban verfolgt wurde und dort kein sicheres Leben führen kann, werden ihre Asylanträge immer wieder abgelehnt. Rokhsar spricht als einzige in der Familie Dänisch und ist deshalb für die Kommunikation mit den Einwanderungsbehörden zuständig. Als die finale Entscheidung über die Zukunft der Familie ansteht, steigt der Druck, der auf der jungen Frau lastet, ins Unermessliche.

The War Show

Obaidah Zytoon, Andreas Dalsgaard | DK, FI, SY | 2016 | 100 Min. | OmeU

Im März 2011 schließen sich die Radiomoderatorin Obaidah Zytoon und ihre Freunde den Straßenprotesten gegen das Regime des
syrischen Präsidenten Baschar al-Assad an. Mit dem Wissen, dass der arabische Frühling das Land für immer verändern wird, beginnen die Freunde, ihr Leben und die Ereignisse, die in Syrien geschehen, zu filmen. Doch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wird durch die gewaltsame Reaktion des Regimes, die das Land immer mehr in einen grausamen Bürgerkrieg treibt, auf eine harte Probe gestellt. Obaidah und ihre Freunde reisen durch Syrien und erleben mit, wie sich Extremismus und Gewalt immer weiter im Land verbreiten.

Watani – My Homeland

Marcel Mettelstiefen | GB | 2017 | 76 Min. | OmeU

Sogar ein Ort, an dem täglich Bomben einschlagen, kann ein Zuhause sein, das man nicht verlassen möchte. WATANI erzählt die
Geschichte einer Familie im zerstörten Aleppo. Der Vater ist Kommandeur in der Freien Syrischen Armee. Die Stadt zu verlassen, ist für ihn keine Option. Er hält den Kampf gegen den syrischen Machthaber Bashar al-Assad für ebenso wichtig wie die Sicherheit seiner Kinder. Doch bald steht die Mutter der Familie vor einer schweren Entscheidung: die Lage in Syrien verschlechtert sich weiter während in Deutschland die Grenzen geöffnet werden. Drei Jahre lang begleitet der Filmemacher Marcel Mettelstiefen die Familie, ihren lebensgefährlichen Alltag in Syrien und ihren Weg nach Europa.

Welcome to Refugeestan

Anne Poiret | FR | 2016 | 70 Min. | OmeU

Etwa 17 Millionen Menschen leben weltweit in sogenannten Flüchtlingscamps – einem virtuellen Land mit der Einwohnerzahl der Niederlande. Doch dieses Land ist auf keiner Karte der Welt verzeichnet. „Welcome to Refugeestan“ beschreibt die alltäglichen Zustände in Flüchtlingscamps – etwa in Kenia, Tansania, Jordanien und an der griechisch-mazedonischen Grenze. Der Film zeigt, welch absurder Ausnahmezustand in diesen Camps herrscht, der für die Menschen doch Alltag ist – manche von ihnen werden ihr ganzes Leben dort verbringen. Kritisch hinterfragt der Film auch die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen und dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR, welche die Camps organisieren und leiten. Dem Ansinnen, Menschen zu helfen, steht ein System gegenüber, das eigentlich nichts anderes im Sinn hat, als Hilfebedürftige unter allen Umständen aus den reichen Ländern der Welt fernzuhalten.

27. JANUARY 2025